Wohl keine Obergrenze für Banker Boni

Wohl keine Obergrenze für Banker Boni
EU-Kommissar Barnier hat sich gegen eine gesetzliche Obergrenze für Banker-Boni ausgesprochen. Somit dürfte der Vorschlag vom Tisch sein.

Im Mai haben sich die Europaabgeordneten im Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments dafür ausgesprochen, dass Bonus-Zahlungen für Banker maximal so hoch wie das Grundgehalt selbst sein sollten. Zum Chefverhandler wurde Othmar Karas, Vizepräsident des europäischen Parlaments, ernannt.

Doch aus der gesetzlichen Obergrenze dürfte nichts werden. Nach den EU-Finanzministern hat sich einem Zeitungsbericht zufolge nun auch EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier gegen eine Deckelung ausgesprochen. Nicht der Gesetzgeber, sondern die Aktionäre der Bank sollten die Boni begrenzen, zitierte das Handelsblatt aus einem Kompromissvorschlag des Kommissars.

"Solche Limits sollten von der Genehmigung des betroffenen Instituts abhängig sein", hieß es dem Blatt zufolge darin. Das Europaparlament stehe mit seiner Forderung nach einer gesetzlichen Deckelung der Boni nun allein da, berichtete die Zeitung. EU-Kommission, Finanzministerrat und Europaparlament müssten sich nun über die Regelung der Sondervergütungen einigen.

Schäuble

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich vergangene Woche zwar für eine strikte Begrenzung der Boni für Bankmanager ausgesprochen. Über die Höhe will aber auch er die Aktionäre entscheiden lassen. "Wir müssen Anreize für Manager setzen, im langfristigen Interesse ihrer Banken zu handeln", schrieb er in einem Gastbeitrag für die Financial Times.

Finanzministerin Maria Fekter hatte sich schon im Mai "striktest" gegen die Pläne des Wirtschaftsausschuss ausgesprochen.

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