Wo sind die Autos? Tankstellen mit bis zu 80 Prozent Umsatzminus

An der Tankstelle
Wirtschaftlicher Stillstand und Ausgangsbeschränkungen wegen Coronavirus lässt den Ölpreis abstürzen.

Der Sprit ist zwar billig wie schon lange nicht, dennoch verzeichnen die heimischen Tankstellen wegen der vielen Geschäftsschließungen und Ausgangsbeschränkungen derzeit herbe Einbußen. Manche Betreiber melden um bis zu 80 Prozent Umsatzrückgang. Dazu kommt, dass das sonst bei vielen Stationen gut laufende Geschäft mit kleinen Imbissen und Kaffee geschlossen bleiben muss.

Die Preise an den Zapfsäulen purzeln.Der Liter Diesel kostet an den billigsten Tankstellen in Wien nur noch 0,93 Euro, der Liter Superbenzin 0,96 Euro. Grund ist die sinkende Ölnachfrage.

20 Millionen Fass weniger

„Die weltweite Nachfrage nach Öl ist im freien Fall, weil drei Milliarden Menschen zu Hause bleiben“, sagt Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA). Bis zu 20 Millionen Fass pro Tag könnten weniger gebraucht werden als vor der Krise prognostiziert. Der globale Ölbedarf lag zuvor bei fast 100 Millionen Fass pro Tag.

Die Förderländer der OPEC und Russland hatten sich bisher aber nicht auf Einschränkungen der Produktion einigen können. Sie pumpen viel zu viel Öl auf die Märkte. Die Folge: Der Preis für das Fass Nordseeöl der Marke Brent ist zu Wochenschluss um mehr als acht Prozent auf nur noch 25,10 Dollar abstürzt – der tiefste Stand seit Anfang 2016.

Pleitewelle befürchtet

In den USA steht eine Pleitewelle der Schieferölproduzenten bevor. Hunderte haben in den vergangenen sieben Tagen bereits ihre Förderanlagen geschlossen, berichtet der Erdölservice-Konzern Banker Hughes. Russland und Saudi Arabien aber haben zuletzt alle Gesprächsversuche im Sande verlaufen lassen. Die Ölschwemme auf dem Weltmarkt dürfte also noch länger anhalten.

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