Wirtschaftswachstum im "Schongang"
Die heimische Wirtschaft kommt nur langsam in Schwung. Ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent erwartet das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) in seiner jüngsten Langfrist-Prognose (2012 bis 2016) erst wieder 2014. Heuer und im nächsten Jahr fällt das Wachstum mit 0,4 bzw. 1,6 Prozent noch recht bescheiden aus. Ab 2014 könnte es dann wieder Wachstumsraten von zwei Prozent geben. Insgesamt allerdings verläuft die Wachstumskurve mit durchschnittlich 1,6 Prozent jährlich aber deutlich verhaltener als in der Zeit vor der Krise. Von 2001 bis 2006 hatte die heimische Wirtschaft pro Jahr noch um 2,2 Prozent zugelegt.
Getragen wird das Wachstum, so WIFO-Experte Stefan Ederer, vom Export. In den nächsten fünf Jahren sollen die Ausfuhren im Durchschnitt jährlich um 5,5 Prozent steigen. Die Hoffnung auf den steigenden Außenhandel sollte auch die Ausrüstungsinvestitionen der Industrie und auch die Bauinvestitionen steigen lassen.
Arbeitslose
Trotz des Wachstums wird in den nächsten Jahren die Arbeitslosigkeit steigen. Zwar erwartet das WIFO einen weiteren Anstieg der Beschäftigung. Das Arbeitskräfte-Angebot wächst allerdings noch schneller. Einer der Gründe ist laut Wirtschaftsforscher die geplante Eindämmung der Frühpensionen. Das führt dazu, dass Ältere länger im Arbeitsprozess bleiben als bisher. Zusätzlich wird der Zuzug ausländischer Arbeitskräfte deutlich ansteigen, in erster Linie wegen der Öffnung des Arbeitsmarktes für Bulgaren und Rumänen.
Entspannung sieht das WIFO an der Preisfront, die Inflation wird nach dem Hoch von 3,3 Prozent 2011 in den nächsten Jahren nur rund 2 Prozent betragen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte dürften dennoch nicht stark steigen. Die Wirtschaftsforscher erwarten, dass die Österreicher nach den Krisenjahren wieder mehr aufs Sparbuch legen.
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