Wirtschaftskammer fordert Verlängerung der Steuerstundungen

Steuereinnahmen fielen um knapp 500 Mio. Euro höher aus als erwartet
Verlängerung soll zumindest um ein halbes Jahr kommen. WKÖ-Kopf plädiert für "langfristiges Ratenzahlungs-Modell“.

Bis 15. Jänner laufen nach aktuellem Stand die coronabedingten Steuer- und Abgabenstundungen durch die öffentliche Hand und Sozialversicherungen für Unternehmer in Österreich. Nicht lang genug, sagt die Wirtschaftskammer Österreich. Diese Stundungen müssten nämlich "in einem ersten Schritt zumindest um ein halbes oder dreiviertel Jahr - also von Jänner in den Sommer - verlängert werden", heißt es von der Kammer. Dies sei notwendig, um die Liquidität der Unternehmen nicht zu gefährden. 

Laut Auskunft der Wirtschaftskammer seien aktuell über 100.000 Stundungen aktiv. Rund die Hälfte der Unternehmen geht davon aus, für den Schuldenabbau zumindest zwei Jahre oder länger zu brauchen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Market Instituts im Auftrag der Wirtschaftskammer hervor. 

„Wir sind in einer Pandemie-Situation. Niemand wird ernsthaft glauben, dass die Unternehmen diese Summen von einem auf den anderen Tag zurückzahlen können", so WKÖ-Präsident Harald Mahrer dazu. Entsprechende Verhandlungen würden bereits laufen. Für WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf brauche es in einem zweiten Schritt "ein langfristiges Ratenzahlungs-Modell.“ Er spricht sich für eine Verlängerung des Rückzahlungszeitraums aus, "indem die gestundeten Zahlungsverpflichtungen umgeschuldet werden.“ Sozialversicherungen und öffentliche Hand müssten eine gemeinschaftliche Lösung erarbeiten, heißt es. 

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