Wirtschaft im vierten Quartal 2022 geschrumpft, Besserung in Sicht
Die heimische Wirtschaftsleistung ist wie erwartet im Schlussquartal 2022 gesunken. Gegenüber dem Vorquartal ging sie um 0,7 Prozent zurück. Damit war die Wirtschaftsleistung nach drei Quartalen positiven Wachstums erstmals rückläufig. Im Jahresabstand stieg sie hingegen um 2,7 Prozent. "Dieses hohe Wachstum ergibt sich aufgrund des niedrigeren Niveaus im Vorjahr, wo Maßnahmen des vierten Lockdown im Rahmen der COVID-19-Pandemie die wirtschaftliche Aktivität in Österreich belasteten", so das Wifo.
Außenhandel noch stabil
Während Dienstleistungsbereiche und der Konsum der privaten Haushalte die Konjunktur belasteten, verlief die Entwicklung in Industrie und Außenhandel den Wirtschaftsforschern zufolge noch stabil. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 0,9 Prozent verzeichnet. Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie lag die Wertschöpfung um 2,7 Prozent unter dem Vorquartal.
Spiegelbildlich ging die Konsumnachfrage der privaten Haushalte zurück. "Die hohen Verbraucherpreise belasteten hier die Entwicklung deutlich", so das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung in seiner heutigen Schnellschätzung. Stabilisierend habe die Wertschöpfung in den Bereichen Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen gewirkt.
IWF: Weltwirtschaft hellt sich auf
Positive Nachrichten gibt es vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. Das liege nicht zuletzt an den Entwicklungen in China, hieß es am Dienstag in der aktualisierten Prognose zur Weltwirtschaft. Demnach soll die Weltwirtschaft heuer um 2,9 Prozent wachsen, also um 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober angenommen. Deutlich sinken solle heuer die Inflation.
"Positive Überraschungen"
Insgesamt gebe es "positive Überraschungen" und eine "unerwartet hohe Widerstandsfähigkeit" in zahlreichen Volkswirtschaften. Der IWF erwartet heuer kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession - eine Option, welche die Ökonomen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten. IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zufolge könnte die aktuelle Prognose einen "Wendepunkt" darstellen und das Wachstum seinen Tiefpunkt erreichen, während die Inflation zurückgehe. Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie könnte den Weg zu einer Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage ebnen, heißt es in dem Bericht.
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