Wirtschaft im Euroraum im zweiten Quartal spürbar gewachsen

Es wird wieder etwas mehr Geld ausgegeben
Österreichs BIP zum Vorquartal um 4,3 Prozent, zum Vorjahresquartal um 11,4 Prozent gewachsen.

Die Wirtschaft in der Eurozone hat im Frühjahr die Coronarezession abgeschüttelt und ist wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von April bis Juni zum Vorquartal um 2,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte und damit eine Schätzung von Ende Juli bestätigte. Anfang 2021 war die Wirtschaft noch um 0,3 Prozent geschrumpft, Ende 2020 sogar um 0,6 Prozent.

Die Aufholjagd nach dem Corona-Einbruch 2020 zeigt sich auch beim Vergleich mit dem Vorjahr. Das BIP kletterte gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um revidiert 13,6 Prozent.

Erwerbstätigkeit nimmt zu

In Österreich legte das BIP um 4,3 Prozent zum Vorquartal und um 11,4 Prozent zum Vorjahresquartal zu. Die deutsche Wirtschaft wuchs im Quartalsvergleich im Frühjahr um 1,5 Prozent und die niederländische wuchs mit 3,1 Prozent doppelt so schnell wie erwartet.

Mit der konjunkturellen Erholung stellen die Unternehmen in der Währungsunion auch wieder mehr ein. Die Zahl der Erwerbstätigen zog von April bis Juni um 0,5 Prozent zum Vorquartal an. Zu Jahresbeginn hatte es noch einen Rückgang um 0,2 Prozent gegeben. Eine Zunahme gab es auch im Vergleich zum Frühjahr 2020, als die erste Coronawelle den Arbeitsmarkt hart traf: Hier legte die Erwerbstätigkeit um 1,8 Prozent zu.

Drohende Konjunkturrisiken

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte aber, die aktuell gute Lage in der europäischen Wirtschaft dürfe nicht über drohende Konjunkturrisiken hinwegtäuschen. "Die globale vierte Coronawelle und anhaltende Lieferschwierigkeiten bei Vorprodukten drohen die intakte wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr zu gefährden", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.

"Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft wäre es gefährlich, in eine weitere Infektionswelle hineinzulaufen." Priorität müsse sein, weltweit das Impftempo deutlich zu erhöhen. "Nur so lassen sich weitere Corona-Ausbruchsherde verhindern und stabile Wertschöpfungsketten aufrechterhalten."

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