Wirtschaft bricht massiv ein, Börsen im Sinkflug
Schwache Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA sowie zunehmende Sorgen über steigende Corona-Infektionszahlen führten am Donnerstag zu deutlichen Abschlägen an den europäischen Leitbörsen. Der deutsche DAX büßte 3,5 Prozent ein, der ATX verlor 2,7 Prozent. Der Dow Jones in New York gab nur um 0,85 Prozent nach.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA ging im zweiten Quartal um auf das Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent zurück, teilte die Regierung in Washington mit.
Das war der tiefste Einbruch in einem Vierteljahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Nach der in Europa gebräuchlichen Berichtsweise im Quartalsvergleich entspräche das umgerechnet etwa einem Minus von fast 10 Prozent.
Auch andere Länder vermeldeten historische BIP-Einbrüche. Die deutsche Wirtschaft ging im ersten Quartal im Jahresvergleich um 11,7 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorquartal um 10,1 Prozent. In Österreich schrumpfte die Wirtschaft zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 12,7 Prozent.
Die Sorgen um steigende Corona-Zahlen könnten die Anleger derzeit ebenfalls nicht abschütteln, sagte Analyst Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Die Märkte wägen derzeit das Risiko einer zweiten Infektionswelle ab. Gerade in der Urlaubszeit dürfte die Entwicklung an Covid-19-Neuinfektionen besonders unter die Lupe genommen werden.
Die deutlichsten Verluste in Frankfurt mussten im Tagesverlauf Bankwerte sowie Anteilsscheine der Automobilindustrie verzeichnen. Mit nur moderaten Verlusten kam hingegen der Öl- und Gassektor verhältnismäßig gut davon.
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