Grazer Tochter Wirecard Central Eastern Europe meldete Insolvenz an
Die Wirecard Central Eastern Europe GmbH, eine Tochter des deutschen Wirecard-Konzerns, mit Niederlassungen in Graz und in Wien musste heute, Freitag, beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz Insolvenz anmelden. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform dem KURIER. 152 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
"Grund dafür sind die aktuellen Entwicklungen innerhalb des Wirecard Konzerns, vor allem der beiden größten (mittlerweile jeweils insolventen) Schuldnerinnen der WDCEE, konkret der Wirecard Technologies GmbH (HRB 200352) und der Wirecard AG (HRB 169227), da seitens dieser deutschen Schuldnerinnen aus heutiger Sicht kein Mittelzufluss für - ausschließlich das Geschäftsjahr 2020 betreffende - bereits von der WDCEE erbrachte Dienstleistungen und dafür von der WDCEE gestellte Rechnungen zu erwarten ist", heißt es im vier Seiten starken Insolvenzantrag. "Gleichzeitig liegt der Geschäftsführung der WDCEE aktuell keine positive Fortführungszusage aus dem Wirecard Konzern für diese beiden Schuldnerinnen (Wirecard AG und Wirecard Technologies GmbH) vor. Auch auf mehrmaliges Urgieren der Geschäftsführung der WDCEE und Erklärung bzw. Aufklärung über die finanzielle Situation der
WDCEE, gab es seitens des Wirecard Konzerns keine Zusage für den erforderlichen Mittelzufluss."
Die Aktiva werden mit 1,7 Millionen Euro beziffert, die Passiva mit 2,3 Millionen Euro.
Die Firma hatte ihre Grazer Niederlassung im Neubauviertel Graz-Reininghaus erst seit kurzem bezogen. Zur Insolvenzverwalterin wurde die Wiener Anwältin Ulla Reisch bestellt, die Anmeldefrist wurde mit 18. August festgesetzt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 1. September statt.
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