Wifo: Wirtschaft erholt sich, aber Corona-Risiken bleiben

Konjunktur - Überraschungspaket - Weihnachtshoffnung (c: dpa)
Konjunkturbericht: Lage am Arbeitsmarkt bleibt trotz leichter Entspannung im Juli "weiterhin prekär"

Die Lage in der heimischen Wirtschaft hat sich im Juli etwas aufgehellt, die Erwartungen der Betriebe sind etwas optimistischer als zuletzt, geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hervor. Demnach zeichnet sich bereits eine Erholung der Wirtschaft ab. Die Konjunkturrisiken seien aufgrund steigender Covid-19-Infektionszahlen aber hoch, betonte das Institut am Dienstag.  

Tiefpunkt im April 

Die Umfragedaten deuten laut Wifo-Experten Christian Glocker auf eine Verbesserung in der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor seit Mai hin. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung aufgrund der Covid-19-Pandemie habe den Tiefpunkt im April erreicht, darauf würden die für die heimische Volkswirtschaft relevanten Vorlaufindikatoren hindeuten.

Im ersten Vierteljahr, bis März, war die heimische Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent gegenüber der Vorperiode gesunken und im zweiten Quartal dann um 10,7 Prozent eingebrochen (saisonbereinigt laut Eurostat-Vorgabe), erinnert Glocker. Der Einbruch der Wirtschaft sei wegen der Angebotsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie sowie dem Ausfall der Nachfrage aus dem In- und Ausland erfolgt.

Prekärer Arbeitsmarkt

Die Lage am heimischen Arbeitsmarkt sei trotz leichter Entspannung im Juli "insgesamt weiterhin prekär".  Die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten war im Juli nach vorläufigen Schätzungen um 88.000 niedriger als im Vorjahr (-2,3 Prozent), die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen um 112.200 höher (+41,3 Prozent), einschließlich Personen in Schulungen um 107.300 (+33,0 Prozent). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote dürfte damit nach nationaler Definition im Juli bei 10,7 Prozent gelegen sein.

Kommentare