WIFO: Schlechte Stimmung in Österreichs Wirtschaft
Die Stimmung der heimischen Wirtschaft ist nach wie vor im Keller, die Erwartungen sind aber nicht mehr ganz so negativ wie im April, zeigt der WIFO-Konjunkturtest vom Mai. Das Tief zieht sich durch alle Branchen. Die Unternehmen rechnen weiter mehrheitlich mit einer schwierigen Situation in den nächsten Monaten. Am besten sind die Erwartungen noch in der Bauwirtschaft.
Zwar stieg der WIFO-Konjunkturklimaindex im Mai um 4,4 Punkte, lag aber mit -27,8 Punkten im Bereich der historischen Tiefstwerte. "Die Covid-19-Krise hält die österreichische Wirtschaft im Griff", heißt es am Donnerstag in einer Aussendung des Wirtschaftsinstituts.
Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen für die Gesamtwirtschaft ist im Mai um weitere 7,1 Punkte auf -35,6 Punkte gefallen. Dies sei der tiefste jemals gemessene Wert. Rückgänge gibt es in allen Wirtschaftszweigen.
Dienstleistungssektor
In den Dienstleistungsbranchen ist der Index um 5,1 Punkte auf -39,8 Punkte gesunken, der niedrigste Stand seit Beginn der Auswertungen. In der Bauwirtschaft fiel er im Mai um 7,9 Punkte, lag aber mit -19,4 Punkten weiter über seinem bisherigen Tiefstwert. In der Sachgütererzeugung verlor der Lageindex 10,2 Punkte und notierte mit -34,0 Punkten in der Nähe der historischen Tiefstwerte.
Der Index der unternehmerischen Erwartungen ist im Mai nach dem historischen Einbruch des Vormonats um 16 Punkte angestiegen, blieb aber mit -20,1 Punkten weit im negativen Bereich. Nur in der Bauwirtschaft erholte sich der Erwartungsindex und notierte nach einem Anstieg von 9,1 Punkten mit -0,2 Punkten nahe der Nulllinie. In den Dienstleistungsbranchen stieg der Erwartungsindex ebenfalls deutlich an (+19,5 Punkte), notierte jedoch mit -18,0 Punkten nach wie vor im negativen Bereich.
Auch in der Sachgütererzeugung erholte sich der Erwartungsindex deutlich (+12,5 Punkte), notierte aber mit -29,6 Punkten weiterhin auf Niveaus, die zuletzt in der Finanzkrise 2008/09 erreicht wurden.
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