Wifo-Chef Badelt hält wenig von Mehrwertsteuersenkung

Wifo-Chef Badelt hält wenig von Mehrwertsteuersenkung
Absenkung um ein Prozentpunkt würde drei Milliarden Euro kosten.

In Deutschland soll im Zuge des angekündigten Konjunkturpakets auch der Mehrwertsteuer-Normalsatz von 19 auf 16 Prozent abgesenkt werden. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz soll von sieben Prozent auf fünf Prozent sinken. Beides ab Juli befristet bis Jahresende.

Damit will die deutsche Regierung den Konsum und damit die Konjunktur nach dem Corona-Schock wieder ankurbeln. Ob die Unternehmen auch die Preise für Konsumenten senken werden, ist freilich unklar.

Der Leiter des  Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Christoph Badelt, hält daher von einer solchen Maßnahme in Österreich wenig. "Da wäre ich sehr vorsichtig", sagte Badelt am Freitagabend in der ORF-Nachrichtensendung ZiB2. Eine solche Absenkung sei sehr teuer. So koste die Absenkung um einen Prozentpunkt etwa drei Milliarden Euro. "Und wir wissen nicht, wer sie trägt", so Badelt.

Auch bringe eine geringere Mehrwertsteuer auf Waren des täglichen Lebens wie Milch nicht sehr viel. Zur Ankurbelung des Konsums wäre es eher eine "klimatische Ankündigung", meint Badelt.

Lob für heimische Maßnahmen

Grundsätzlich lobt Badelt die heimischen Corona-Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft. "Wir müssen uns da vor Deutschland nicht verstecken. Deutschland ist nur eine Pressekonferenz vor uns", so der Ökonom in Anspielung auf das groß angekündigte Konjunkturpaket in Deutschland. Prinzipiell brauche es einen Mix aus kurzfristigen Hilfsaktionen und längerfristigen Programmen, wie sie im Regierungsprogramm festgeschrieben seien.

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