Umsatz und Dividende steigen, Verlust auch
Von einem Bauboom kann weit und breit keine Rede sein. In Italien wurde 2014 um zehn Prozent weniger gebaut, auch in Deutschland, Frankreich oder Österreich wurden weniger Häuser hochgezogen. Dennoch hat Wienerberger, mit weltweit 208 Werken größter Ziegelhersteller der Welt, den Umsatz um sechs Prozent auf 2,8345 Milliarden Euro gesteigert – und damit auf einen Rekordwert in der Unternehmensgeschichte.
Unterm Strich meldete der Konzern aber 170 Millionen Euro Verlust – nach 7,8 Millionen Euro minus im Vorjahr. Hohe Abschreibungen haben das Ergebnis weiter ins Minus gedreht. Wienerberger-Chef Heimo Scheuch: „Wir haben die Bewertung des Portfolios an die Marktsituation angepasst.“ Allein in den USA, wo der Markt wächst, aber auch die Preisaggressivität steigt, hat der Konzern 100 Millionen Euro wertberichtigt. Finanzchef Willy Van Riet betont, dass das negative Ergebnis nach Steuern „zur Gänze auf die Wertminderungen und Firmenwertabschreibungen zurückzuführen“ ist. Da Wertberichtigungen ins vierte Quartal fallen, war dieses tiefrot.
Operativ im Plus
Das operative EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) ist dagegen um 19 Prozent auf 317 Millionen Euro gestiegen. Der Grund: Wienerberger fährt seit 2012 einen Sparkurs. Die Auslastung und Effizienz in den Werken ist seitdem gestiegen.
Für das laufende Jahr ist Wienerberger-Chef Heimo Scheuch optimistisch. „Operativ haben wir die Gewinnzone auch 2014 erreicht und das werden wir auch 2015 schaffen.“ Ob es wieder zu Wertberichtigungen kommt, könne er freilich noch nicht abschätzen.
Die Dividende für 2014 soll gegenüber dem Vorjahr von 12 auf 15 Cent je Aktie angehoben werden.
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