Wiener Mode-Firma reüssiert mit "Bio" und "Gemeinwohl"

Wiener Mode-Firma reüssiert mit "Bio" und "Gemeinwohl"
Das Mini-Textilunternehmen achtet auf Umwelt und sozialen Umgang mit Mitarbeitern.

Wer den international heiß umkämpften Modemarkt und den Preisdruck auf die Produzenten kennt, mag es kaum glauben: 2007 gründete Lisa Muhr mit Igor Sapic in Wien ein Mini-Textilunternehmen, setzt heute 1,2 Millionen Euro um, hat sechs eigene Geschäfte plus einen Webshop und beliefert 90 Händler mit Mode ihrer Marke Göttin des Glücks.

Muhr hat mit ihren T-Shirts, Röcken und Kleidern aus indischer Biobaumwolle nicht nur einen Trend erwischt, sondern mit dem Thema "Gemeinwohl" das Herz ihrer Kundinnen erorbert. Gemeinwohl – das heißt: wirtschaftliches Handeln ohne Beschädigung der Umwelt und sozialer Umgang mit Mitarbeitern. Als vor fünf Jahren der Verein Gemeinwohlökonomie unter Initiative des früheren Attac-Österreich-Leiters Christian Felber ins Leben gerufen wurde, war Lisa Muhr mit dabei. "Ohne Gemeinwohl gäbe es mein Unternehmen nicht", ist sie überzeugt. Drei Mal schon hat sie die Firma einer Gemeinwohlbilanz unterzogen. "Das wirkt sich sehr positiv aufs Unternehmen aus. Die Mitarbeiter sind motivierter, wir haben wenig Krankenstände", betont sie. 22 Beschäftigte hat Muhr in Wien, wo die Mode designed wird.

Genäht wird großteils auf Mauritius – im Fair-trade-Betrieb. Ein kleiner Teil wird noch in einem Volkshilfeprojekt in Wien genäht, bald aber in Kroatien. "Wir wachsen, die Mengen sind für die Volkshilfe zu groß", sagt Muhr. Gewinne schreibt das Unternehmen, das mittlerweile Muhr, Sapic und zwei weiteren Gesellschaftern gehört, noch nicht. "Wir haben viel investiert. In zwei Jahren sollen Gewinne fließen."

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