Wiener Börse verkauft Börse Budapest

Handel an der Wiener Boerse wird ausgebaut.
Das Osteuropa-Netzwerk der Wiener Börse schrumpft weiter.

Vor mehr als zehn Jahren hatte die Wiener Börse noch große Pläne: Sie wollte zum Zentrum des Aktienhandels in einer Reihe von zentral- und osteuropäischen Ländern werden. 2004 übernahme sie die Mehrheit an der Börse Budapest, sie beteiligte sich an den Börsen Laibach und Zagreb sowie Prag und versuchte mit der Börse Warschau zusammen zu gehen.

Nun ist davon kaum noch etwas übrig. Die Fusionspläne mit Warschau platzten vor einem Jahr, die Börsen Laibach und Zagreb wurden im Juli verkauft. Und jetzt werden auch die 50,45 Prozent an der Budapester Börse abgegeben. Ungarn macht damit die Privatisierung ihrer Börse rückgängig, die Nationalbank des Landes wird neue Eigentümerin. Damit wird auch die Oestrreichische Kontrollbank ihren Anteil von 18,35 Prozent an der Budapester Börse verkaufen. Vom Osteuropa-Netzwerk der Wiener Börse bleibt nur noch Prag.

Erleichterung für Kleinbetriebe

In Österreich tritt am 26. November ein neues Börsegesetz in Kraft, das in Übereinstimmung mit EU-Vorgaben Klein- und Mittelbetrieben den Börsegang erleichtern soll. Sie müssen keine verpflichtenden Quartalsberichte mehr erstellen, was den Unternehmen einiges an Kosten erspart. Für alle Unternehmen, die im Wiener Prime Market notieren, bleibt die Pflicht zu Quaratalsberichten. Sie dürfen allerdings einfacher gestaltet werden. Die verpflichtenden Anhangangaben fallen weg.

Im Zuge der Umsetzung der EU-Kapitalmarktunion soll auch die Grenze für Prospektfpflicht angehoben werden. Details stehen noch nicht fest.

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