Wiener Börse: ATX bricht um satte sechs Prozent ein

OMV-Chef Rainer Seele
OMV und SBO geben mehr als zehn Prozent ab.Schwergewichtete Banken Erste Group und Raiffeisen ebenfalls stark belastet.

Mit massiven Kursverlusten ist die Wiener Börse am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Grund für die Abgaben war ein starker Einbruch des Ölpreises. Der ATX wurde gegen 10.20 Uhr mit 2.457,37 Punkten nach 2.615,56 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein sattes Minus von 158,19 Punkten bzw. 6,05 Prozent.

Im Mittelpunkt stehen am Berichtstag die weltweiten Ölpreisnotierungen: Saudi-Arabien hat nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der OPEC und Russland über eine gemeinsame Förderbremse seine Produktion stark hochgefahren und Russland somit einen Preiskrieg erklärt. Der Ölpreis brach daraufhin in der Nacht von Sonntag auf Montag um 30 Prozent ein - der größte Rückgang seit Jänner 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges.

Bereits im asiatischen Handel wurden aufgrund dieser Entwicklungen klare Abschläge an den Finanzmärkten verzeichnet. Der Nikkei-225 in Tokio rutschte um mehr als fünf Prozent ab; der australische ASX gab gleich um mehr als sieben Prozent nach. Den Blick auf die USA gerichtet, werden auch an der Wall Street starke Kurseinbußen erwartet: Der Future auf den Dow Jones signalisierte Abgaben in Höhe von 1.300 Punkten.

Hierzulande litten unter den fallenden Ölpreisen die Aktien des heimischen Öl- und Gasriesen OMV. Sie sackten um mehr als zehn Prozent auf 30,67 Euro ab. Für die Anteilsscheine des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO) ging es gar um massive 13,54 Prozent auf 28,10 Euro zurück - sie verzeichneten damit die größten Verluste im ATX.

Aber auch die beiden Bankenschwergewichte des heimischen Leitindex zeigten sich deutlich unter Druck: Die Titel der Ersten Group rasselten um 5,73 Prozent auf 25,19 Euro nach unten. Raiffeisen Bank International gaben um satte 7,46 Prozent auf 15,69 Euro nach.

Ebenfalls blieben die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus eines der wichtigsten Themen an den Finanzmärkten: "Die Angst vor dem Virus beherrschst das Geschehen an den Finanzmärkten und dies führt zu einem Abverkauf bei Aktien und entsprechend hoher Nachfrage nach Safe-Haven-Assets", kommentierte Ralf Umlauf der Helaba in seinem Tagesausblick. Obwohl in China die Infektionszahl ein Plateau erreicht zu haben scheine, rolle die Corona-Welle weiter und noch sei nicht abzusehen, wann dies ein Ende habe, fügte der Analyst hinzu.

Der ATX Prime notierte bei 1.252,00 Zählern und damit um 5,88 Prozent oder 78,17 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich kein Titel mit höheren Kursen, 37 mit tieferen und einer unverändert. Bis 10.20 Uhr wurden im prime market insgesamt 3.111.443 (Vortag: 1.543.535) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 65,852 (33,31) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

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