Wien sieht sich durch Stromnetz-Rückkauf in Berlin bestätigt

Symbolbild
Hanke: "Handeln entgegen internationaler Privatisierungstendenzen war richtig."

Wien sieht sich nach dem Rückkauf des Stromnetzes in Berlin in der Entscheidung bestätigt, Infrastruktur nicht zu privatisieren. In Berlin ist dies 1997 geschehen. Nun hat die Stadt das Netz wieder vom Energiekonzern Vattenfall übernommen. "Während Berlin das eigene Stromnetz um über zwei Milliarden Euro zurückkauft, war das Wiener Stromnetz stets in kommunaler Hand. Wien ging hier von Anfang an den richtigen Weg", zeigte sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) überzeugt.

"Heute sehen wir, dass wir uns auch in Krisenzeiten darauf verlassen können", hielt der Stadtrat in einer der APA übermittelten Stellungnahme fest. Die Wiener Netze hätten mit einer Versorgungssicherheit von 99,99 Prozent eines der zuverlässigsten und sichersten Netze Europas. Öffentliche Betreiber würden längst auch so wirtschaftlich handeln wie private, versicherte er.

Hanke warnte in diesem Zusammenhang jedoch vor dem aktuell debattierten Informationsfreiheitsgesetz. Kommunale Unternehmen seien dadurch in Gefahr. Durch das Gesetz müssten öffentliche Unternehmen wirtschaftsrelevante und sensible Informationen offenlegen, womit auch ein immenser Verwaltungsaufwand einhergehe, betonte er. Dies stelle eine "doppelte Ungleichbehandlung" und Schlechterstellung öffentlicher Unternehmen gegenüber privaten oder börsennotierten Unternehmen dar.

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