Wie man Greenwashing entlarven kann
Grün verkauft sich. Zu schön ist der Glaube, mit einem Griff ins Regal die Welt ein Stück besser machen zu können. Wie aber kann man als Konsument erkennen, ob ein Produkt tatsächlich ökologisch ist, oder es sich dabei nur um einen PR-Gag handelt? Die Antwort: aufgrund mangelnder Transparenz oft nur sehr schwer. Dennoch gibt es ein paar grundlegende Anhaltspunkte.
Mit welchen Tricks wird gearbeitet?
Gütesiegel werden frei erfunden, grüne Behauptungen ohne Nachweis aufgestellt und umweltfreundliche Aspekte eines Produkts beworben, während umweltschädliche verschwiegen werden. Das Spektrum reicht von Beschönigung bis hin zur Falschinformation.
Was sagt der Preis eines Produkts aus?
Prinzipiell gilt: Tatsächlich ökologische Artikel sind aufwendiger und daher teurer in der Produktion. Kostet ein als nachhaltig beworbenes T-Shirt trotzdem nur 10 Euro, sollte man stutzig werden. Umgekehrt ist ein teureres Produkt nicht automatisch umweltschonender.
Welche Gütesiegel sind verlässlich?
Gütesiegel ist nicht gleich Gütesiegel. Zahlreiche Siegel werden von Branchenverbänden oder der Industrie vergeben, teils erfinden sie die Unternehmen selbst. Die Kriterien für die Vergabe sind oft nicht transparent einsehbar, die Gütesiegel haben somit wenig Aussagekraft. Anders sieht es bei staatlich vergebenen Labeln aus. Sie sind glaubwürdiger, weil Maßstäbe klar ersichtlich sind. Zudem decken sie alle relevanten Bereiche ab. Bei Reinigungsmitteln etwa wird nicht nur die chemische Zusammensetzung beurteilt, sondern auch die Verpackung und der gesundheitliche Aspekt berücksichtigt.
Wie sieht es im Lebensmittelbereich aus?
Das Bio-Siegel gewährleistet gewisse Erzeugungsstandards. Ein Produkt darf sich nur dann so nennen, wenn es die Kriterien erfüllt. Sind einem soziale Aspekte bei der Produktion wichtig - wie die gerechte Entlohnung - gilt es auf das Fairtrade-Zeichen zu achten. In Kombination decken sie beide Bereiche ab.
Worauf sollte man bei grünen Investments achten?
Fehlende Information ist immer ein Alarmsignal. Denn Finanzunternehmen und -berater sind dazu verpflichtet, etwa über die Nachhaltigkeitsstrategie bei der Investitionsentscheidung zu informieren. Wird mit einer Zertifizierung geworben, gilt es zu prüfen, welche Organisation dahintersteckt.
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