Wie man eine Bank Budget-schonend auflöst

Bank, Kommunalkredit, Kommunal Kredit
Risikoabbau: Kosten für Steuerzahler reduziert.

Die 2008 notverstaatlichte Kommunalkredit stellte ein hohes Milliardenrisiko für die Steuerzahler dar: Die eigentlich auf Gemeindefinanzierungen spezialisierte Bank hatte ihre Bilanz voll mit über Zypern abgewickelten kurzfristigen Finanzierungen und Kreditrisikoversicherungen für Griechenland. Nach der Verstaatlichung wurde die Bank in einen "schlechten Teil", die KA Finanz, und einen "guten Teil", die Kommunalkredit Austria, geteilt.

2,1 Milliarden Euro musste der Staat in die KA Finanz pumpen, um sie am Leben zu erhalten. Bei einer sofortigen Schließung wären nämlich mehrere Milliarden Euro an Verlusten zu erwarten gewesen, die aus dem Budget zu decken gewesen wären. Im Gegensatz zur Kärntner Hypo, die jährlich neue Milliarden aus dem Steuertopf brauchte, konnte dies bei der KA Finanz verhindert werden. 2014 floss gar kein zusätzliches Staatsgeld mehr in die Bank, die sogar ein leicht positives Zinsergebnis erwirtschaften konnte. "Das Vorjahr war ein Wendepunkt", freut sich denn auch Alois Steinbichler, Chef der KA Finanz und der Kommunalkredit Austria. Und das soll bis zum Ende der KA Finanz auch so bleiben. Dann könnten allerdings noch einige Millionen Verlust für die Steuerzahler übrig bleiben.

Der Vorteil, den Steinbichler im Gegensatz zu den Hypo-Chefs hat, ist die Zeit: Der KA Finanz stehen viele Jahre für den Abbau zur Verfügung. Damit kann die Bank die Wertpapiere und sonstigen Geschäfte so gestalten, dass möglichst wenig Verlust daraus entsteht. Müsste die KA Finanz sofort zusperren, ergäben sich aktuell etwa 500 Millionen Euro an Verlusten – deutlich weniger als 2010: Damals hätte eine Schließung noch mehr als zwei Milliarden Euro an Verlusten produziert.

Übernahme

Nach dem Verkauf eines Teils der Kommunalkredit Austria muss die KA Finanz heuer die restlichen Geschäfte der Good Bank im Volumen von sieben Milliarden Euro übernehmen. "Das Risiko in unseren Büchern erhöht sich damit nicht", betont Steinbichler. Die Geschäfte hätten eine hohe Bonität.

Laut Vorgabe der EU durfte nur die Hälfte der Good Bank veräußert werden, der Rest muss abgebaut werden.

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