Wettbewerb beflügelt

Wettbewerb beflügelt
Auch ÖBB-Kunden werden vom Start der neuen Westbahn profitieren.

Man muss kein leidenschaftlicher Turbo-Marktwirtschaftler sein, um sich auf den Start der neuen Westbahn zu freuen. Sondern ein ganz einfacher Bahnfahrer, dem die Österreichischen Bundesbahnen genug Frusterlebnisse bereitet haben. Ab 11. Dezember wird sich zeigen, ob der Newcomer tatsächlich das attraktivere Angebot hat. Eines ist jetzt schon klar. Auch für die ÖBB-Kunden wird's in Zukunft mit Sicherheit besser. Zur Erinnerung sei das Beispiel AUA zitiert. Als Niki Lauda mit seiner Airline startete, verbesserte die damalige Staats-Airline ihr Service recht rasch.

Die Staatsbahn muss und will die Qualität heben, einiges ist auch schon passiert. Das ist zuerst einmal dem neuen ÖBB-Chef Christian Kern zu verdanken, der es wagt, die Unternehmenskultur des Staatsmolochs zu revolutionieren. Und den Betriebsräten klarmacht, dass die Kunden ein bissl wichtiger sind als Eisenbahner-Pensionsregelung und Zulagen. Zudem beflügelt die neue Konkurrenz. Wohl kein Zufall, dass der
ÖBB-Railjet nun auch auf der Südbahnstrecke fährt.

Natürlich tun sich die Manager der Westbahn leichter. Sie haben keine Altlasten wie die ÖBB und müssen sich nicht mit altverdienten Rechten und Traditionen im eigenen Unternehmen herumschlagen. Dafür gibt's keine öffentlichen Zuschüsse. Die wurden den ÖBB im Volumen von sechs Milliarden Euro noch rasch vor der Liberalisierung garantiert. Einen hoch zu schätzenden Vorteil hat die Westbahn allerdings auch noch: Die Politik kann Haselsteiner & Co. nicht in die Firma hineinregieren.

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