Werbevolumen 2021 übersteigt Vor-Corona-Jahr

Werbevolumen 2021 übersteigt Vor-Corona-Jahr
Für 2022 werden vier Prozent Wachstum erwartet. XXX-Lutz war im Vorjahr werbestärkster Konzern.

Das Wachstum bei den Werbezahlen ist für Branchenkenner unerwartet gekommen. Zwar sei zu erwarten gewesen, dass die Ausgaben für Werbung über den Werten von 2020, nicht aber über jenen des Vorkrisenjahres 2019 liegen würden, heißt es in der Focus-Werbebilanz für das Jahr 2021.

Mit einem Gesamtvolumen von 6,51 Milliarden Euro ergibt sich laut der Werbebilanz ein Zuwachs von 11,3 Prozent im Vergleich zu 2020 und 5,1 Prozent im Vergleich zu 2019.

Davon macht die klassische Medienwerbung (jene ohne Direktmarketing und Sponsoring) 4,6 Milliarden Euro brutto aus, das sind fast zehn Prozent mehr als 2020.

XXX-Lutzt werbestärkstes Unternehmen

Am meisten haben der Lebensmittel- und Möbelhandel geworben und das schlägt sich auch im Ranking der Top-Werber wieder. Die größten Bruttospendings (231,9 Mio. Euro) kamen 2021 zum ersten Mal vom Möbelhandel XXX-Lutz, damit rangiert der Möbelhandel zum ersten mal auf Platz eins vor Rewe (210,6 Mio. Euro) und Spar (189,8 Mio Euro).

Den größten Sprung habe jedoch Amazon gemacht. Der Online-Riese hat sein Werbebudget in Österreich im Jahr 2021 auf 21 Mio. Euro verdoppelt. Damit sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich Amazon in den Top zehn befindet, heißt es bei der Präsentation der Werbebilanz.

Online, Radio und TV mit größten Zuwächsen

Die größten Zuwächse gab es im Bereich Online, Radio und TV. Am dynamischsten habe sich der Online-Bereich entwickelt. Dort konnte der Werbewert um ein Viertel im Vergleich zu 2019 gesteigert werden. Vor allem dieser Bereich war im letzten Jahr ein großer Profiteur.

Radio legte 2021 im zweiten Halbjahr um 15 Prozent zu, davor konnte das Niveau von 2020 gehalten werden. Im Bereich TV hat vor allem der ORF einen 25-prozentigen Zuwachs zu verzeichnen. Das lässt sich vor allem auf die großen Sportereignisse 2021 (Fußball EM, Olympische Sommerspiele) zurückführen.

Trotz der Zuwächse bleibt Print mit 40 Prozent am Werbekuchen der Bereich mit dem höchsten Werbeanteil, TV liegt mit 29,9 Prozent auf Platz zwei und Online mit 16,8 Prozent auf Platz drei.

Vier Prozent Wachstum im nächsten Jahr

Werbung auf den Außenflächen und in Kinos verzeichnete aufgrund der Lockdown-Situation den größten Einbruch, für das kommende Jahr prognostiziert man dort große Zuwächse. Für 2022 rechnet Focus mit einem Wachstum von vier Prozent. Das ergebe die Branchen-Befragung von Focus von 139 Experten aus Unternehmen und Werbeagenturen.

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