"Wer jetzt keine Aktien kauft, lässt Geld liegen"

Der börsennotierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S schüttet heuer eine fast doppelt so hohe Dividende aus.
Erste Group.Gewinnchancen in Europa gut.

Man mag es angesichts der vielen täglichen Krisenmeldungen kaum glauben: Finanzexperten sind äußerst optimistisch, dass 2017 ein gutes Börsenjahr wird – vor allem in Europa. "Wer jetzt nicht in Aktien investiert, lässt Geld liegen", sagt denn auch Heinz Bednar, Chef der Erste Asset Management mit Überzeugung.

Der Trend der Investoren gehe seit gut einem Dreivierteljahr in Richtung "mehr Risiko", sprich: Aktien. Gerold Permoser, Chief Investment Officer der Erste Asset Management, untermauert das auch mit Fakten: Erstens würden Anleger in Europa ihr Investment von "Value-Aktien" (Unternehmen mit hohem Bestandswerte) zu Wachstums-Titeln (Unternehmen, die stark expandieren) umschichten. Zweitens würden sogenannte Zykliker bevorzugt, also Aktien von Unternehmen, die stark von einer verbesserten Konjunktur profitieren.

Und dass sich die Wirtschaft heuer global erholt, ist für Permoser höchst wahrscheinlich. "Wir erwarten heuer ein höheres Wachstum als im abgelaufenen Jahr. Treiber werden erstmals seit Jahren wieder die Schwellenländer sein", betont er.

Als positiv für die Aktienmärkte sieht er auch das vorläufige Ende der Austeritätspolitik, also des Sparkurses vieler Staaten. Nicht nur im "Trump-Amerika", auch in Europa stünden die Verlierer der Austerität sowie die Ungleichgewichte von Einkommen und Vermögen im Fokus.

Gut für Wiener Börse

Die beiden Experten der Erste Asset Management sehen unter diesen Vorzeichen die Chance für Gewinne an der Wiener Börse besonders gut. Die Erholung der Unternehmensgewinne werde sich fortsetzen. Die Börse profitiere von der starken Gewichtung der Finanztitel, die sich deutlich erholten.

Insgesamt schätzen Bednar und Permoser die Entwicklung europäischer Aktien optimistischer ein als jene von US-Titeln. Die Wall Street sei schon relativ teuer, Zins- und Wechselkursrisiken seien hoch. Dagegen sollten Börsen der Schwellenländer – Russland, Brasilien – unter der Erwartung steigender Rohstoffpreise so wie schon 2016 gut performen.

Negativ sehen die Experten die Türkei, aber auch Polen. "Zu hohe politische Risiken", lautet der Grund für beide Märkte.

Kommentare