Weniger Gewinn, aber sehr starke Kapitalbasis

VIG-Chef Hagen: "Waren noch nie so kapitalstark wie jetzt."
Die Prämien der VIG gingen im Vorjahr um 4,9 Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro zurück.

"2013 war ein schwieriges Jahr, trotzdem haben wir eine sehr solide Performance abgeliefert", kommentiert Peter Hagen, General der börsenotierten Vienna Insurance Group (VIG), die vorläufigen Ergebnisse. Die Prämien von Österreichs größtem Versicherungskonzern gingen im Vorjahr um 4,9 Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro zurück. In Polen wurde nicht rentables, kurzfristiges Lebensversicherungsgeschäft zurückgefahren. In den beiden Sorgenkindern der Gruppe, Rumänien und Italien, wurde die defizitäre Kfz-Versicherung stark eingebremst.

Wegen Firmenwertabschreibungen in Rumänien (mehr als 75 Millionen Euro), der Neubewertung von Prämien-Außenständen und der Aufstockung der Schadensreserven dürfte der Gewinn vor Steuern von 587 auf 350 Millionen Euro sinken. Ohne diese Sondereffekte in Rumänien und Italien, die man beide heuer fit machen will, würde die operative Performance bei 580 Millionen liegen, erklärt Hagen.

Trotzdem wird die VIG für 2013 die Dividende um zehn Cent auf 1,30 Euro je Aktie erhöhen. "Der Konzern war noch nie so kapitalstark wie jetzt", betont Hagen. Die stillen Reserven (ohne Anleihen) liegen derzeit bei "mindestens 1,5 Milliarden Euro", die VIG sei das von Standard & Poor’s am besten geratete Unternehmen im ATX.

Einmal-Erlag

Hagen setzt auf die Ankurbelung der Einmalerläge (Gesamtprämie wird im vorhinein bezahlt) in der Lebensversicherung. Im Regierungsprogramm ist vorgesehen, ab 55 Jahren die Laufzeit für die steuerliche Begünstigung (vier statt elf Prozent Versicherungssteuer) wieder von 15 auf zehn Jahre zu reduzieren. Dieses Geschäft brach mit der Verlängerung der Laufzeit fast völlig zusammen. "Wir hoffen sehr darauf, diese finanzkräftige Schicht wieder anzusprechen." Trennen will sich die VIG von der Pensionskasse VBV und dem bulgarischen Pensionsfonds Doverie.

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