Welche Aktien an der Wiener Börse größte Gewinnchancen haben

In den nächsten Tagen könnte es weiter abwärts gehen.
Das Börsenumfeld ist unsicher, die Aktien-Auswahl daher wichtiger.

An Europas Börsen geht seit Wochen die Angst um: Verlässt Griechenland die Eurozone? Hält die Eurozone das aus? In diesem Klima sind Aktien-Anleger vorsichtig geworden.

Die Experten heimischer Banken aber verbreiten Optimismus. "Die Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank, die tiefen Energiepreise und die Euroschwäche sind der Motor für die Börsen. Daran ändert auch die nicht enden wollende Diskussion über einen Grexit nichts", ist Eduard Berger, Vorstand der Wiener Privatbank überzeugt. Er sieht jedenfalls ein chancenreiches zweites Halbjahr für die Wiener Börse.

Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research der Erste Group, kann ihm da nur beipflichten. Er sieht bis Jahresende ein Aufholpotenzial der Wiener Börse auf einen ATX-Stand von 2650 Punkten. Treiber sei neben der EZB und der billigen Energie das Wachstum Osteuropas. "Alle Länder Zentral- und Osteuropas haben im ersten Quartal positiv überrascht. Wir haben den konjunkturellen Aufschwung dort unterschätzt", gibt Mostböck zu. Das sei eine gute Nachricht für die Wiener Börse. Denn für den ATX sei die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich von geringer Bedeutung, jene Osteuropas aber von hoher.

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Die Erste Group setzt vor diesem Hintergrund zum einen auf Technologie-, Bau- und Einzelaktien mit spannenden Investmentgeschichten. Porr sollte von der Abspaltung der Immobilien inklusive Schulden profitieren; Palfinger helfe die verbesserte Wohnbauaktivität in Europa und den USA; AT&S werde vom Trend zur Miniaturisierung und Vernetzung angetrieben und Polytech führe wertsteigernde Akquisitionen durch.

Empfohlen werden wegen des anhaltend niedrigen Zinsumfelds die Immo-Aktien Immofinanz, CA Immo und UBM. Interessant für Anleger seien zudem die Versicherungs-Titel UNIQA und Vienna Insurance. Beide locken nicht nur mit Kurssteigerungspotenzial, sondern vor allem mit einer hohen Dividendenrendite.

Bei der Wiener Privatbank stehen Aktien, die mit deutlichem Abschlag auf ihrem fairen Wert notieren, ganz oben auf der Kauf-Liste: Andritz, RHI und die voestalpine. Weiters rät Berger zu Titeln, die konjunkturunabhängig sind, wie AT&S, conwert und Telekom Austria. Auch der in Zürich gelistete Chiphersteller ams zählt dazu.

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