Fleißiges Christkind: Händler erwarten Plus im Weihnachtsgeschäft

Eine Person trägt mehrere Einkaufstaschen auf einer belebten, festlich beleuchteten Einkaufsstraße.
Die Erwartungen innerhalb der Branche für den restlichen Advent sind groß. Die Händler hoffen, dass die „positive Dynamik“ bis ins neue Jahr anhält.

Zusammenfassung

  • Händler erwarten im Weihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von zwei Prozent und hoffen auf eine anhaltende positive Dynamik bis ins neue Jahr.
  • Gutscheine und Bargeld sind die beliebtesten Geschenke, wobei viele Österreicher diese nach Weihnachten im Handel einlösen.
  • Das Weihnachtsgeschäft bleibt der wichtigste Einkaufsanlass, mit besonders starkem Umsatz im Spielwaren-, Buch-, Schmuck- und Uhrenhandel.

Der Advent ist die wichtigste Zeit für die heimischen Händler. Auch heuer bringt die Vorweihnachtszeit vermehrt Kundschaft in die Geschäftslokale und schwemmt Geld in die Kassen.

Die ersten beiden Einkaufswochenenden seien bereits gut verlaufen, zieht Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will Zwischenbilanz. Der Einkaufssamstag am letzten Novemberwochenende war aufgrund von Black Friday und Cyber Monday besonders stark und brachte gegenüber 2024 ein Plus bei der Kundenfrequenz von zehn Prozent. Am vergangenen zweiten Einkaufswochenende lag die Frequenz auf Vorjahresniveau.

Gutscheine und Bargeld sind besonders beliebte Geschenke

Ökonom Jürgen Bierbaumer vom  Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) spricht von einer „positiven Grunddynamik des ersten Teils des Dezemberumsatzes“. Diese werde sich auch bis Jahresende fortsetzen.

Denn auch heuer liegen wieder Gutscheine, die erst nach Weihnachten eingelöst werden, bei den Geschenken weit vorne. Bei 45 Prozent der Österreicher landen sie unter dem Christbaum. Ein Drittel verschenkt außerdem Bargeld. Auch hier besteht die Hoffnung der Händler, dass dieses nach den Feiertagen im Handel ausgegeben wird.

Für die restliche Adventzeit sind die Erwartungen groß. Einerseits würden die Christkindlmärkte auch heuer wieder etliche Besucher aus dem In- und Ausland in die Stadtzentren locken, die dann im stationären Handel nach Geschenken Ausschau halten würden. 

Andererseits seien acht Prozent der Österreicher sogenannte „Last-Minute-Shopper“, die Geschenke erst kurz vor dem Fest kaufen. Diese seien für den heimischen Handel  „sehr wertvoll“, sagt Will. Denn sie kaufen meist bei stationären Händlern in der Region, weil eine Online-Bestellung – vor allem aus Fernost – nicht rechtzeitig vor dem Fest ankommen würde. „Da wird oft aus der Not eine Tugend gemacht“, so Will.

Weihnachten ist in Österreich der wichtigste Einkaufsanlass

Insgesamt erwarten die Wirtschaftsforscher des Wifo und der Handelsverband einen weihnachtsbedingten Mehrumsatz von nominell 1,19 Milliarden Euro und damit ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr. 

Das Weihnachtsgeschäft wird definiert als Mehrumsatz im Dezember, der über den durchschnittlichen Umsätzen von Jänner bis November liegt. Laut Prognose wird der Handel heuer im Weihnachtsgeschäft rund 780 Millionen Euro mit Nichtnahrungsmitteln (+1,8 Prozent) und 407 Millionen Euro mit Nahrungsmitteln umsetzen.

Damit ist das Weihnachtsgeschäft auch heuer mit großem Abstand der wichtigste Einkaufsanlass des Jahres, gefolgt von der Black Week. Die Aktionstage hätten aber heuer an Bedeutung gewonnen. Denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten seien die Menschen preissensibel und würden vermehrt nach Schnäppchen jagen. 

Dreifacher Umsatz für den Spielwarenhandel

Das Weihnachtsgeschäft habe sich deswegen merklich in den November verschoben. Bei manchen Sparten ist der Advent besonders stark. Der Spielwarenhandel macht etwa laut Handelsverband im Dezember fast den dreifachen Umsatz „eines normalen Monats“. Auch Buch-, Schmuck- und Uhrenhandel nehmen das Doppelte ein. 

Insgesamt erwartet das Wifo für 2025  einen Einzelhandelsumsatz von 79,8 Milliarden Euro. Das wäre ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024 und ein reales Plus von einem Prozent. Den erwarteten Anstieg nennt Will einen „versöhnlichen Jahresabschluss“.

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