Was die Österreicher online einkaufen

Digitales Einkaufssackerl kommt in Mode: Starke Zuwächse dank Smartphones
Umfrage: Bücher sind weniger gefragt als Bekleidung. Lebensmittel sind (noch) ein "No-Go".

60 Prozent der online aktiven Österreicher haben im Vorjahr zumindest einmal etwas via Internet gekauft, geht aus einer Umfrage von meinungsraum.at im Auftrag von Otago Online Consulting hervor. Befragt wurden 1000 Österreicher im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Beim Online-Einkaufsverhalten zeigen sich Unterschiede zwischen Männern und Frauen. So kaufen Frauen weit öfter spontan ein als Männer.

Mit Abstand am häufigsten kaufen die Österreicher Bekleidung, Schuhe und Accessoires im Internet ein (60 Prozent). Dies hängt wohl mit dem klassischen Versandhandel zusammen, der vor allem in ländlichen Gebieten stark ist. Die Bestellungen erfolgen hier immer öfter via Internet. Nur etwa die Hälfte der Befragten bestellt Bücher online (48 Prozent), jeder Dritte bucht im Web eine Reise oder kauft Kosmetika oder Pflegeprodukte ein. Deutlich ist der Unterschied zwischen Männer und Frauen: Während bei den Frauen Bekleidung, Bücher und Kosmetikartikel weit voran sind, kauft nur jeder zweite Mann Kleidung, 40 Prozent elektronische Unterhaltungsgeräte und Bücher (jeweils 40 Prozent). Nach konkreten Shops wurde nicht gefragt.

Keine Lebensmittel

Immerhin sechs von zehn Österreichern würden bestimmte Produkte online gar nicht kaufen. Dazu gehören vor allem Lebensmittel (38 Prozent) und Medikamente (20 Prozent), weit abgeschlagen folgen Autos samt Zubehör oder Schuhe. Die große Zurückhaltung bei Lebensmitteln erklärt Otago-Gründer und Geschäftsführer Markus Inzinger einerseits mit der hohen Dichte an Supermärkten in Österreich und andererseit mit den noch jungen Angeboten etwa von Billa oder Interspar.

Generationenfrage

Für 40 Prozent der Befragten ist der stationäre Einzelhandel der überwiegende Ort, wo sie ihre Einkäufe erledigen. 38 Prozent kaufen gleichermaßen im Einzelhandel und bei Online-Händlern ein. Bereits jeder Fünfte bevorzugt Online-Shopping. Je jünger die Käufer sind, umso mehr nutzen sie Online-Shopping. Ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen gab bei der Umfrage an, Dinge, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, hauptsächlich online zu kaufen. Mit zunehmendem Alter sinkt dann das Interesse am Online-Einkauf. Nur zwölf Prozent der 50- bis 59-Jährigen sowie 17 Prozent der 60- bis 65-Jährigen erklärten, im Internet einzukaufen.

"Immer mehr Händler haben erkannt, dass sich Offline- un Online-Aktivitäten nicht ausschließen, sondern bestens ergänzen. Hier ist es wichtig, Dienstleistungen mit Mehrwert für die Konsumenten anzubieten", meint Otago-Co-Geschäftsführer Jan Königstätter. Viele österreichischen Händler würden hier aber nur "das Minimum" anbieten.

Vertrauen in Rotweißrot

Wichtig ist das Einkäufern auch das Vertrauen in den Online-Shop. Bekanntheitsgrad und Renommee spielen hier die größte Rolle, auch die Empfehlung von Freunden ist für 75 Prozent ein vertrauenswürdiger Faktor. Immerhin 68 Prozent vertrauen lieber einem Online-Shop aus Österreich.

Suchmaschinen-Suche

Unabhängig davon, ob online oder stationär eingekauft wird, informieren sich 85 vorab über das Produkt über Suchmaschinen. Dabei dominiert die Suche via Google (97 Prozent), gefolgt von Amazon. Eher zurückhaltend sind die Befragten beim Thema Online-Werbung. Werbeanzeigen bei Google sind zwar drei von vier Österreichern schon aufgefallen, doch nur rund die Hälfte klickt diese Werbung zumindest manchmal an. Ähnliches gilt übrigens auch für Kunden-Bewertungen. Diese werden zwar gerne gelesen, doch nur 53 Prozent geben an, sich in ihrer Kaufentscheidung davon manchmal beeinflussen zu lassen.

Weitere Details zur Umfrage von Otago finden Sie hier.

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