Was Deutschland beim Tierwohl besser macht

In Deutschland gibt es eine Kooperation mit der Landwirtschaft und dem Handel für eine bessere Tierhaltung, bei uns nur Einzelinitiativen, kritisiert Schinkenproduzent Rudolf Berger
Und warum Berger Schinken eine Initiative für bessere Haltungsbedingungen startet.

Der niederösterreichische Schinken-Spezialist Rudolf Berger findet, dass Österreich Verbesserungen in der Tierhaltung verschläft. Berger: „Während in Deutschland durch die ‚Initiative Tierwohl‘ in Kooperation mit der Landwirtschaft und dem Handel bereits konkrete Verbesserungen in der Tierhaltung umgesetzt werden, gibt es bei uns nur Einzelinitiativen.“ Bei der deutschen Initiative bekommen Bauern, die ihren Tieren etwa mehr Platz gönnen oder auf das Schwänzekupieren verzichten, mehr Geld. Berger: „Die Deutschen sind derzeit viel aktiver, bei uns wird viel verschlafen.“

Kritische Konsumenten

Da Konsumenten verstärkt wissen wollen, woher das Fleisch kommt, startet Berger in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur ein eigenes Projekt, das er Susi (vom lateinischen Wort für Schwein: sus) nennt. Dabei erfassen Bauern alle Daten – von der Herkunft der Tiere über deren Futter bis hin zur Schlachtung – und machen diese transparent. Geprüft wird auch das Tierwohl, das ständig nachgebessert werden soll. „Wir werden keine heile Welt kreieren, aber zumindest eine bessere“, sagt Berger.

Der Familienbetrieb, der sein 125-jähriges Bestehen feiert, hat im Vorjahr den Umsatz von 127 Millionen Euro gehalten. Der Fleischkonsum in Österreich stagniert seit 1992, Handelsketten bauen ihre eigenen Produktionen aus und Konsumenten kaufen am liebsten billig, auch wenn sie in Umfragen gerne anderes behaupten. 2014 gab der Schinken-Umsatz in Österreich um zwei Prozent nach.

Kommentare