Warum wegen des geplanten Einweg-Pfand die Wogen hoch gehen

Blurred image of shelf of drink bottles at supermarket
Das Pfandsystem würde 30 Millionen Euro kosten. Ob damit die Recyclingquote steigt, ist umstritten. Ministerin Gewessler lädt zum Runden Tisch.

In Österreich ist Müll trennen fast ein Volkssport, dennoch landen zu wenige Kunststoffflaschen in den Recyclinganlagen. Zumindest wenn es nach den Vorgaben einer neuen EU-Richtlinie geht.

Laut ihr sollen bis 2029 zumindest 90 Prozent der in Umlauf gebrachten PET-Flaschen recycelt werden. Anders formuliert: „Wir müssen das Kunststoffrecycling, wie wir es heute in Österreich haben, in den nächsten fünf Jahren verdoppeln“, sagt Christoph Scharff, Vorstand der Altstoff Recycling Austria (ARA).

Bleibt die Frage, wie das gelingen soll. Das Umweltministerium hat Ende Jänner eine Studie auf den Tisch gelegt, die die Einführung eines Einweg-Pfandsystems als Lösung vorschlägt. Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Zahlt der Mensch ein Pfand auf seine Getränkeflasche, ist er eher geneigt, diese zur Sammelstelle zurückzutragen. In Deutschland, wo Einweg-Pfand schon Alltag ist, werden immerhin mehr als 90 Prozent der Flaschen zurückgebracht.

ARA-Chef Scharff ist dennoch skeptisch. Das derzeitige Sammelsystem koste rund 100 Millionen Euro, durch das Einweg-Pfand würde man ein Parallelsystem schaffen, das sich mit weiteren 30 Millionen zu Buche schlagen würde, schätzt er.

Im Handel und in der Industrie gehen längst die Wogen hoch.

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