Warum Spitzenmanager eine Co2-Steuer für notwendig halten
Die Bundesregierung plant die Einführung von Co2-Steuern. Der frühere Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber und Berthold Kren, Vorstand des Zementherstellers Lafarge, stellen sich die Frage, warum das nicht schon passiert ist. Österreich habe bei diesem Thema bisher „keine Vorreiterrolle“.
In Schweden gibt es schon seit 30 Jahren Ökosteuern. Laut Statistik hat sich die Einführung im Jahre 1991 nicht negativ auf das Bruttosozialprodukt ausgewirkt.
Chancen nutzen
Anzengruber und Kren sind bei „CEOs for Future“ aktiv. Das ist ein Zusammenschluss von Führungskräften, die ein gemeinsames Ziel haben: Sie wollen die Kosten des Klimawandels minimieren und die „wirtschaftlichen Chancen der Dekarbonisierung aktiv nutzen“. Mit dabei sind Unternehmen wie etwa die Asfinag oder Wien Energie.
Für viele Unternehmen sind die zusätzlichen Belastungen, etwa durch eine -Steuer, nur Durchlaufposten, die an ihre Kunden weitergegeben werden. Außerdem rentieren sich bei hohen Umweltsteuern Investitionen in den Klimaschutz.
Die „CEOs for Future“ haben ein Positionspapier zur Thematik ausgearbeitet. Für jährlich rund 30 Millionen Tonnen -Emissionen der Wirtschaft gibt es mit dem Emissionshandel in der EU bereits eine Umweltsteuer.
Steigende Preise
Die Preise pro Tonne sind beim Emission Trading System (ETS) von 25 Euro auf aktuell rund 60 Euro gestiegen. Für die kommenden Jahren belaufen sich die Schätzungen auf rund 85 Euro pro Tonne. In Schweden beträgt der Preis pro Tonne 120 Euro.
Für jährlich rund 50 Millionen Tonnen Co2-Emissionen gibt es derzeit noch keine Bepreisung. Das sind vor allem Emissionen aus dem Bereichen Verkehr und Heizung sowie Kühlung. Hier setzten die „CEOs for Future“ an.
Konkrete Vorschläge für die Höhe einer Ökosteuer gab es zwar nicht, aber dafür wurden Rahmenbedingungen definiert. So soll sich die Umweltabgabe an den bestehenden Preisen des Emissionshandels für die Wirtschaft orientieren. Weiters sollten die Einnahmen aus einer -Steuer zweckgewidmet für die Dekarbonisierung verwendet werden müssen.
Natürlich soll es ein EU-weit akkordiertes System geben, um Marktverzerrungen zu verhindern. Weiters wird verlangt, dass klimaschädlich wirkende Subventionen abgeschafft werden. Die große Herausforderung bei den Umweltsteueren ist die Rückerstattung für die Haushalte.
Die Endverbraucher können die Kosten nicht weitergeben.
Akzeptanz
Deutlich steigende Ausgaben für Strom, Gas und fossile Brennstoffe würden die Akzeptanz solcher Ökosteueren in der Bevölkerung deutlich reduzieren. Zumal es Pendler gibt, die auf das Auto angewiesen sind. Daher soll es laut Anzengruber in Zukunft einen Ökobonus für die Haushalte geben. Ob die Pläne der Bundesregierung auch einen solchen Bonus beinhalten, wird sich zeigen.
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