Dubiose Kanäle: Warnung vor gefälschten Medikamenten

Bislang kein passgenaues Medikament gegen den neuartigen Erreger
Zunehmender illegaler Handel mit wirkungslosen, oftmals gesundheitsgefährdenden Arzneimitteln zu erwarten.

Die Apothekerkammer und die Pharmig haben am Montag einmal mehr vor Arzneimittel-Fälschungen gewarnt. "Bei derartigen verbotenen Produkten gibt es keine Qualitäts- und Herkunftskontrolle. Kriminelle Banden setzen die Gesundheit der Menschen aufs Spiel. Die Coronakrise verleiht diesem Problem besondere Brisanz", sagte Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.

"Der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln wird vermutlich zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht ist, das Heilung oder Linderung verspricht", erläuterte Podroschko unter Bezugnahme auf eine gleichlautende Warnung, die Interpol am Montag veröffentlicht hat. Ähnlich äußerte sich Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog: "Ich kann verstehen, dass vielen Menschen aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus jedes Mittel recht ist, um gesund zu bleiben. Dabei aber auf dubiose Wege zurückzugreifen, um ein vermeintlich wirksames Medikament zu bekommen, kann die eigene Gesundheit noch weit mehr gefährden."

"Und unter dubiosen Wegen verstehe ich dabei etwa auch nicht registrierte, nicht offizielle Online-Apotheken, die in betrügerischer Absicht gegründet werden", betonte Herzog. Die Apothekerkammer rief die Bevölkerung auf, Medikamente ausschließlich in der öffentlichen Apotheke zu kaufen. "Nur in der Apotheke haben Sie eine hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt", sagte Podroschko.

"Besondere Vorsicht ist (...) speziell ab dem Zeitpunkt geboten, ab dem eine solche erfolgreiche Behandlung dann tatsächlich zur Verfügung steht. Da werden dann noch stärker als bereits jetzt Fälscher auf den Plan treten und über diverse Kanäle ihre Fake-Medikamente anpreisen", sagte Pharmig-Generalsekretär Herzog.

Auch Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnte, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines Coronavirus-Medikaments zunutze machen werden. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln zu sehen.

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