Wall Street: Nasdaq Composite steigt um satte vier Prozent

An der Wall Street gab es rekordhohe Schwankungen
Die Aktien von Tech-Unternehmen stark nachgefragt. Leiser Optimismus an den Finanzmärkten trotz düsterer IWF-Prognose.

Die Wall Street ist am Dienstag mit klaren Gewinnen aus dem Handel gegangen, wobei insbesondere Aktien von Tech-Unternehmen stark nachgefragt waren. Unter anderem besser als erwartet ausgefallene Exportdaten aus China lieferten Rückenwind. Einzelimpulse kamen zudem von der Berichtssaison und Analystenstimmen.

Der Dow Jones Industrial Index stieg um 2,39 Prozent auf 23.949,76 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 3,06 Prozent auf 2.846,06 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um klare 3,95 Prozent auf 8.515,74 Zähler.

Händler seien vorsichtig optimistisch, dass die im Zuge der Coronavirus-Krise getroffenen Beschränkungen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben der USA Wirkung zeigten, kommentierte Analyst David Madden von CMC Markets UK die heutigen Aufschläge.

Dass der Internationale Währungsfonds (IWF) unterdessen wegen der Pandemie in diesem Jahr weltweit mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um drei Prozent rechnet, trat somit vorerst in den Hintergrund. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre der Rückgang ein schlimmerer Wirtschaftseinbruch als jener nach der Weltfinanzkrise 2008/09. Für das darauffolgende Jahr rechnet der IWF allerdings mit einer deutlichen Erholung.

Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise rückte heute die in die Gänge kommende Berichtssaison in den Mittelpunkt. So gewannen die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) nach Vorlage von Quartalszahlen 4,5 Prozent. Der Pharmakonzern senkte angesichts der Corona-Krise zwar seine Umsatz- und Ergebnisziele für 2020. Zugleich hob er aber seine Quartalsdividende von 0,95 auf 1,01 US-Dollar an.

Dagegen schlossen die Aktien der beiden Bankentitel JPMorgan (minus 2,7 Prozent) und Wells Fargo (minus vier Prozent) mit klaren Kursverlusten. Wegen hoher Belastungen durch faule Kredite fiel das Ergebnis von JPMorgan im ersten Quartal um gut zwei Drittel auf 2,9 (Vorjahr: 9,2) Mrd. Dollar, während Wells Fargo 653 Mio. Dollar nach 5,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum verdiente.

Darüber hinaus rückten Apple mit einem Kursplus von 5,05 Prozent auf 287,05 Dollar in den Fokus. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee verwies auf März-Daten der China Academy of Information and Communications Technology (CAICT), wonach sich die iPhone-Absatzmengen in China stark erholt haben. Die US-Bank hat die Einstufung für Apple auf "Overweight" mit einem Kursziel von 335 US-Dollar belassen.

Die Aktie von Amazon erreichten mit plus 5,3 Prozent auf 2.283,32 Dollar gar ein neues Allzeithoch. Die Anteile des Online-Giganten zählen in der gegenwärtigen Virus-Krise zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt, weil weltweit viele Geschäfte wegen der Pandemie geschlossen bleiben müssen, und Kunden vermehrt ihre Einkäufe über das Internet tätigen.

Die Papiere von Tesla sprangen ebenfalls nach oben und schlossen mit plus 9,1 Prozent bei 709,89 Dollar. Sie profitierten von einem positiven Urteil der Schweizer Bank Credit Suisse. Analyst Dan Levy setzte die Aktie des Elektroauto-Herstellers von "Underperform" auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 415 auf 580 Dollar an.

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