VW-Hauptmarke 2021 deutlich stärker als im ersten Corona-Jahr

Der VW-Stammsitz in Wolfsburg
Der Halbleitermangel und der Ukraine-Krieg sorgen jedoch weiter für Unsicherheit.

Die Kernmarke von Volkswagen hat 2021 trotz erheblicher Probleme wegen der Chipkrise ein stark verbessertes Ergebnis einfahren können. Obwohl der Autoabsatz durch den Chipmangel abrutschte, konnte der Autobauer den Gewinn im laufenden Geschäft auf rund 2,5 Milliarden Euro mehr als verfünffachen.

Nach dem Ende des coronageprägten Jahres 2020 hatten nur 454 Mio. Euro an operativem Gewinn in der Bilanz der Kernmarke gestanden. Der Umsatz von VW Pkw legte von etwa 71,1 Mrd. auf 76,1 Mrd. Euro zu, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Der Absatz sank hingegen von 2,8 Mio. Wagen auf 2,7 Mio. Stück. Die leichten VW-Nutzfahrzeuge aus Hannover konnten ihren Verlust von 454 Mio. Euro (2020) wieder in einen überschaubaren Betriebsgewinn von 73 Mio. Euro drehen.

Es habe nach wie vor Auswirkungen der Coronapandemie gegeben, teilte Europas größte Autogruppe mit. Besonders die "eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit infolge des Halbleitermangels" war zuletzt aber belastend - wie bei vielen anderen Autobauern. Erneut fielen Schichten in den Werken aus, Kurzarbeit war die Folge. VW erwartet, dass die Elektronik-Knappheit noch mindestens bis in die zweite Jahreshälfte anhält. Viele Kunden müssen lange auf ihren Wagen warten, für etliche Modelle gibt es einen vorläufigen Bestellstopp.

Umsatz und Gewinn trotz Chipmangel höher

Der Gesamtkonzern hatte bereits am vorigen Freitag Eckzahlen genannt. Wie den Konkurrenten BMW, Mercedes-Benz oder Stellantis (Opel) gelang es Volkswagen, den Nettogewinn trotz der Probleme beim Chipeinkauf deutlich zu steigern: um rund drei Viertel auf 15,4 Mrd. Euro. Der Umsatz wuchs - auch durch den Einschluss der neuen Lkw-Tochter Navistar in den USA - um 12,3 Prozent auf 250,2 Mrd. Euro. Die weltweiten Auslieferungen sanken dagegen um 4,5 Prozent auf knapp 8,9 Mio. Autos. Hauptgrund: Die Lieferprobleme bei Halbleitern.

In China ist der Konzern derzeit wegen erneuter Corona-Lockdowns von Produktionsstopps betroffen.

Im laufenden Jahr sieht sich die Branche vor allem wegen des Krieges in der Ukraine großen Unsicherheiten gegenüber. VW-Konzernchef Herbert Diess befürchtet, dass auch die weltwirtschaftlichen Folgen im Fall einer länger dauernden militärischen Auseinandersetzung noch schwerer sein könnten als bei der Covid-19-Pandemie.

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