Vorrang für Kinder: Lokalaugenschein

Vor allem Kreuzungen und Schutzwege vor Schulen und Kindergärten, gehören zu den größten Gefahrenquellen für Kinder im Wiener Straßenverkehr. Im Rahmen der Aktion " Vorrang für Kinder" laufen derzeit fast täglich Schwerpunkte in Wien. Allein neunmal rückten die Beamten der Verkehrsabteilung in dieser Woche aus, um Zebrastreifen zu sichern, aber auch mit Laser auf die Jagd nach Schnellfahrern zu gehen. Einige davon finden auf Hinweis von KURIER-Lesern statt, diese Woche etwa jene bei der Volksschule Prinzgasse / Ecke Pirquetgasse in Wien-Brigittenau.
Die Worte "Führerschein und Zulassung, bitte" hörte man an diesem Mittwoch in der Prinzgasse oft. Mit Laserpistolen postierten sich die Beamten vor der Volksschule und stoppten die Schnellfahrer. Bezirksinspektor Alexander Schönauer kennt die gängigsten Ausreden: "Am öftesten hört man: Ich habe nicht gewusst, wie schnell man hier fahren darf."
Bereits nach kurzer Zeit hielt die Polizei den ersten Temposünder vor der Volksschule an. Statt den erlaubten 30 km/h, fuhr ein BMW Lenker 47 km/h. Er bremste sich noch schnell vor den Beamten ein und zahlte am Ende 21 Euro. Seine Ausrede: "Hier ist eine 30er-Zone? Darauf habe ich nicht geachtet. Es tut mir leid, aber ich habe es eilig und geglaubt, dass man hier 50 fahren darf."
An diesem Tag war auch Sportlehrerin Iris Zach mit ihrer Schulklasse zu Fuß in der Prinzgasse unterwegs. "Generell beobachte ich, dass die Schüler oft abgelenkt sind, sei es mit MP3-Player oder Handy. Oft rennen sie schnell zum Bus und schauen dabei nicht, bevor sie die Straße überqueren. Vor einigen Jahren, als mein Bruder zehn Jahre alt war wurde er von einem Auto zusammen geführt und erlitt einen Schädelbasisbruch. Die Aktion und Berichterstattung von Vorrang für Kinder ist enorm wichtig und richtig."
Neben Schulwegsicherungen wurden auch Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Ottmar Hammer war einer von vielen Autofahrern, der von den Beamten rausgewunken wurde. "Vor Schulen fahre ich automatisch langsamer. Ich kenne die Prinzgasse und kann nur sagen, hier rasen sie mit teilweise abnormale 60 km/h, obwohl hier eine 30er-Zone ist. Es gehört auf jeden Fall mehr kontrolliert. Vorrang für Kinder ist eine tolle Aktion, die man nur unterstützen kann."
Auch Rene Katzer kennt die Gefahrenzonen für Kinder im Straßenverkehr: "Ich habe selber eine Tochter im Volksschulalter und passe gerade vor Schulen besonders gut auf. Die Polizei macht wirklich eine gute Arbeit. Abgesehen von Laser- und Radarkontrollen finde ich persönlich Bodenschwellen sehr wirksam gegen Temposünder."
Unzählige KURIER-Leser schrieben bereits in den vergangenen Wochen der Redaktion und deckten so Gefahrenstellen für Kinder auf. Wenn auch Sie gefährliche Schutzwege und Gefahrenquellen für Kinder kennen, schicken Sie eine möglichst detailreiche Beschreibung (am besten mit Foto) an vorrangkinder@kurier.at. Damit sorgen Sie gemeinsam mit dem KURIER und der Polizei für mehr Sicherheit auf Wiens Straßen.
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