Volkswagen dank China mit zartem Plus
Volkswagen hat in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres um ein Prozent zugelegt. Das Plus kommt dank nach wie vor positiver Zuwachsraten in China zu Stande, während es in Europa, Nord- und vor allem Südamerika ein Minus zu verbuchen gibt.
Insgesamt wurden heuer 4.886.400 Fahrzeuge ausgeliefert, während es im Vorjahr 4.839.600 waren. Der Oktober bescherte der Marke VW ein Minus von sieben Prozent. Vor allem Westeuropa schwächelt (minus 8,5 Prozent) und hier besonders der Heimmarkt Deutschland (minus 21,1 Prozent), was aber VW als systembedingten Rückgang durch die Anhebung der Nutzerzeiten beim Mitarbeiter-Leasing erklärt.
Gut unterwegs in Osteuropa
Stark ist VW in Zentral- und Osteuropa mit einem Plus von drei Prozent. In China verkaufte VW im Oktober 278.100 Fahrzeuge, was einem Plus von 19,1 Prozent entspricht. In den ersten neun Monaten legte VW in China um 12,3 Prozent zu.
Sorgenkind bleibt für VW der amerikanische Kontinent. In den USA gab es im Oktober ein Minus von 18,5 Prozent, in Südamerika waren es minus 36 Prozent (davon minus 46 Prozent in Brasilien).
Was die Modelle betrifft, so ist es vor allem der Tiguan, der sich zufriedenstellend verkauft. Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der Marke Volkswagen: „Das positive Gesamtergebnis der Marke Volkswagen gegenüber 2015 hat sich stabilisiert. Der Tiguan liegt mit 53.000 Auslieferungen des alten und neuen Modells im Oktober gute plus 25 Prozent über dem Vorjahresmonat. Der neue Tiguan ist fantastisch aufgenommen worden. Auch der Touran hat mit 12.800 ausgelieferten Fahrzeugen des alten und neuen Modells im Oktober das Ergebnis des Vorjahresmonats um über plus 50 Prozent gesteigert. Demnach geht der Trend eindeutig in die richtige Richtung, dennoch arbeiten wir weiter an den Herausforderungen, die die Marke in einigen Regionen zu bewältigen hat. Dazu gehört eine systematische Stärkung der Marke in Europa, Nordamerika sowie Südamerika. "
Für den Bestseller von VW in Westeuropa, den Golf, gibt es ein Update mit frischem Design und mehr hilfreicher Technik. So kann der neue Golf künftig bis 60 km/h auch autonom fahren.
VW-Konzern mit plus 4,7 Prozent
Der Volkswagen-Konzern konnte im Oktober seinen weltweiten Absatz um 4,7 Prozent auf 870.300 Fahrzeuge steigern. Von Januar bis Oktober 2016 verkaufte das Unternehmen 8,5 Millionen Neuwagen, das entspricht einem Zuwachs von 2,6 Prozent. In Europa gab es in den ersten 10 Monaten ein Plus von 3,3 Prozent, in Nordamerika dagegen ein Minus von 4,8 Prozent (davon 9,5 Prozent auf dem amerikanischen Markt). Dagegen legt der VW-Konzern in China um 11,3 Proznet zu - das entspricht 3,2 Millionen Neuwagen.
Auch BMW mit Schwierigkeiten in den USA
Mit Absatzschwierigkeiten in den USA hat auch BMW zu kämpfen. Trotz des Einbruchs in den USA hat BMW im Oktober weltweit mehr Autos verkauft. Dank guter Geschäfte in Europa und Asien legten die Auslieferungen des Konzerns um 2,3 Prozent zu auf 196.002 Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Autohersteller leidet im Vergleich zu seinen Konkurrenten stärker unter der Marktschwäche in den USA; Rabattschlachten im weltweit zweitgrößten Pkw-Markt nach China drücken zudem auf die Rendite. Weil Mercedes in den Vereinigten Staaten nur ein kleines Minus verbuchte und auch in China deutlich kräftiger wuchs als die Mitbewerber, lagen die Schwaben im Vergleich der drei Marken auch im Oktober vorn: Mercedes verkaufte weltweit fast 174.000 Fahrzeuge (plus 11,5 Prozent), BMW 166.805 (plus 1,1 Prozent), Audi 150.950 (plus 1,2 Prozent).
Bezogen auf die ersten zehn Monate des Jahres war die Reihenfolge gleich: Mercedes mit 1,71 Millionen Pkw vorn, die Marke BMW auf Platz 2 mit fast 1,65 Millionen, Audi dahinter mit knapp 1,56 Millionen verkauften Autos. Ob BMW übers ganze Jahr 2016 gesehen den führenden Platz in der Premiumklasse, den die Münchner seit 2005 innehaben, verteidigen kann, wollte Konzernchef Harald Krüger jüngst nicht vorhersagen.
Man müsse den Absatz des gesamten Konzerns betrachten - also die drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce zusammen. Hier lagen die Münchner im Oktober mit 1,94 Millionen verkauften Autos (plus 5,8 Prozent) vor Daimler mit knapp 1,83 Millionen ausgelieferten Pkw der beiden Marken Mercedes-Benz und Smart. Audi lag auf Platz 3; bei den Ingolstädtern ist vom Kampf um die Premiumkrone derzeit ohnehin nichts zu hören - sie kämpfen wie ihr Mutterkonzern VW mit den Folgen des Dieselskandals.
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