Volksbanken AG denkt an weitere Staatshilfe

Österreichs Volksbanken lassen die Krise hinter sich
Die teilstaatliche Bank wird bis 2015 nicht aus den roten Zahlen kommen. Eine neue Kapitalspritze vom Staat ist daher wahrscheinlich.

Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG), im Frühjahr 2012 durch eine Teilverstaatlichung vor dem Untergang gerettet, schrumpft und produziert Verluste: 200 Millionen Euro wird das Minus heuer betragen, teilte die Bank mit. Bis Ende 2015 wird kein Gewinn erwartet.

Die Verluste können nur mit Eigenkapital abgedeckt werden. Für die Bilanz 2013 geht sich alles laut Angaben der Bank noch aus. 2014 aber könnte es eng werden. Eine neuerliche Kapitalspritze vom Staat werde daher nicht ausgeschlossen, verlautet aus dem Institut. 1,35 Milliarden Euro (inklusive 100 Millionen Euro Staatsgarantien) hat die Bank von der Republik Österreich bisher schon bekommen.

„Der Abbau der Geschäfte kostet Geld. Das war immer klar“, betont ein Sprecher der ÖVAG. Und dieser Abbau ist von der EU vorgeschrieben, damit die ÖVAG dank der Staatshilfen den Wettbewerb nicht verzerrt.

Mehr Kapital nötig

Dass die ÖVAG 2014 vielleicht zusätzliches Staatskapital braucht, liegt auch an den strengeren Eigenkapitalvorschriften der Aufsicht. 13,6 Prozent Eigenkapital muss die Bank aufweisen, verordnete die Aufsicht am Freitag. Die im Vergleich zu anderen Banken hohe Quote wird mit den vielen riskanten Krediten der ÖVAG begründet.

Vor allem in Rumänien sitzt die ÖVAG auf vielen faulen Krediten. 4,3 Milliarden Euro an riskanten Finanzierungen und Immobilien konnte die ÖVAG in den ersten drei Quartalen verkaufen – mit Verlust natürlich.

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