voestalpine zieht es "hinaus aus Europa"

voestalpine zieht es "hinaus aus Europa"
500 Millionen Euro für ein neues Werk in Nordamerika.

Der Linzer Stahl- und Technologiekonzern voestalpine fährt sein Europa-Geschäft sukzessive zugunsten globaler Wachstumsmärkte zurück. Bis 2020 soll der Umsatzanteil außerhalb Europas von derzeit 27 auf mehr als 40 Prozent gesteigert werden, längerfristig strebt der Konzern ein 50-zu-50-Verhältnis an. „Wir gehen aus Europa hinaus, entwickeln uns vom mitteleuropäischen Konzern zum Global Player“, umriss voestalpine-Chef Wolfgang Eder die Konzernstrategie.

Von Südostasien bis Kanada

Investiert wird in neue Standorte und Akquisitionen in Südostasien, einschließlich China, Südamerika sowie USA und Kanada.

Grünes Licht gab der Aufsichtsrat nun auch für das geplante Vormaterialienwerk für die Stahlerzeugung, das um mehr als eine halbe Milliarde Euro in den USA oder Kanada gebaut wird. „Die Standortentscheidung fällt im ersten Quartal 2013, das Werk soll Anfang 2016 in Betrieb gehen“, erläuterte Eder. Ausschlaggebend für die Standortwahl seien die niedrigen Gaspreise in Nordamerika. Das hochautomatisierte Werk mit nur rund 150 Beschäftigten soll kostengünstige Vormaterialien aus Eisenschwamm herstellen, die per Schiff nach Europa geliefert und für die Stahlproduktion eingesetzt werden. Etwa die Hälfte davon in den Werken Linz und Donawitz, die sich dadurch trotz weiten Transportweges Kosten sparen.

Eder versucht mit den Investments in Übersee auch die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhalten. „Dazu braucht es aber auch ein Umdenken in der Industriepolitik“, kritisierte er einmal mehr die hohen Energie-, Umwelt und Sozialkosten. Was die Arbeitsplätze anbelangt, findet auch hier das Wachstum außerhalb Europas statt. Die 20.000 Jobs in Österreich sollen bis 2020 zumindest gehalten werden.

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