Verzicht auf Spekulationen macht sich für BTV bezahlt

BTV-Führung (v.l.n.r.): Gerhard Burtscher (Vorstand), Josef Sebesta (Vertriebsleiter Privatkunden Wien), Martina Pagitz (Vertriebsleiterin Firmenkunden Wien) und Peter Gaugg (Vorstandssprecher).
"Wir leben auch mit kleiner Gewinnspanne gut", betont der Chef der Regionalbank, Peter Gaugg.

Die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) hat sich von der Wachstumssucht der Großbanken nie anstecken lassen. "Wir sind dem eigentlichen Bankgeschäft – Vergabe von Krediten und Sammeln von Einlagen – treu geblieben. Und spekuliert haben wir auch nie. Das macht sich jetzt bezahlt", sagt Peter Gaugg, Vorstandschef der Regionalbank, im Gespräch mit dem KURIER.

Nur 0,4 Prozent der Firmenkredite und 0,2 Prozent der privaten Finanzierungen fielen im Durchschnitt aus. "Da kann man auch mit geringen Spannen gut leben", betont Gaugg. Während die großen Banken an den Folgen der riskanten Expansion der vergangenen Jahre leiden und Geschäftsstellen schließen sowie Personal abbauen, stellt die BTV die Signale auf Wachstum. In Wien, wo die Bank seit 25 Jahren vertreten ist, wird der Standort am Albertinaplatz um zwei Etagen erweitert. Die Zahl der Mitarbeiter soll dort von derzeit 46 auf 55 wachsen. Rund 2300 Privat- und 1300 Firmenkunden betreut die Bank hier. Besonders stark zugenommen habe heuer die private Vermögensanlage. "Die Menschen sind mit der Frage, wie sie ihr Geld einigermaßen gewinnbringend anlegen können, überfordert", sagt Josef Sebesta, Leiter des Wiener Privatkundengeschäfts. Um insgesamt 200 Millionen Euro sei das Veranlagungsvolumen heuer gestiegen. 4,5 bis sechs Prozent Rendite konnte im bisherigen Jahresverlauf erwirtschaftet werden.

Schweiz attraktiv

Seit zehn Jahren ist die BTV auch in der Schweiz vertreten. "Diskrete Geldanlage war dabei nie unser Ziel", sagt Gaugg. Daher hat die Bank auch kein Problem mit der Lockerung des Schweizer Bankgeheimnisses. Attraktiv bleibe der Finanzplatz Schweiz auch ohne strenges Bankgeheimnis. "Zur Diversifikation der Veranlagung ist die Schweiz ein guter Platz." Zehn bis 30 Prozent des Kapitals in Franken anzulegen, sei eine Absicherung für Krisenzeiten.

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