Versorger halten an Atomstrom fest

Versorger halten an Atomstrom fest
Einige Stromfirmen kaufen weiter Atomstrom. Trotz aller Rufe nach einem Verbot von Umweltschützern und Politikern.

Die überwiegende Zahl der heimischen Stromversorger setzt auf erneuerbare Energie. "Die Anzahl der Grünstrom-Versorger ist 2011 sogar um ein Drittel gestiegen", hebt Martin Graf, Vorstand der Energiemarktaufsicht E-Control, die positive Nachricht hervor.

Die schlechte Nachricht folgt: Trotz der Versuche von Politik und Umweltschützern, die Versorger zum Verzicht auf Atomstromimporte zu bewegen, belief sich der Anteil von Atomstrom am Stromverbrauch im Vorjahr noch auf 3,7 Prozent. Allerdings sind es nur wenige Großversorger, die an der nuklearen Energie festhalten: Der Verbund beim Stromverkauf an die Industrie; die Kärntner Kelag sowie MyElectric, Tochter von Tiroler Tiwag und Salzburg AG. Darüber hinaus setzt noch eine Anzahl von kleinen Regional-Stromfirmen auf Atomstrom. Die Tendenz aber ist rückläufig. 2010 lag der Atomstromanteil noch bei mehr als vier Prozent.

Errechnet hat die E-Control den Atomstromanteil aus der – von den Versorgern gemeldeten – Herkunft ihres Stromabsatzes. Demnach stammten im Jahr 2011 64,4 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Wind oder Sonne. Wegen der schlechten Wasserführung ist dieser Anteil gegenüber 2010 um drei Prozent gesunken. Dafür ist der Anteil von Öl, Gas, Kohle um vier Prozent auf 21,4 Prozent gestiegen – schlecht für die Umwelt: Denn dadurch sind die -Emissionen um 38 Gramm je produzierter Kilowatt.

Strom zu teuer

Nachweisen müssen die Energieversorger den erneuerbaren Strom entweder durch die Eigenproduktion oder im Falle des Zukaufs durch Zertifikate, die den Strom als Grünstrom ausweisen. Diese Zertifikate kosten bis zu 1,5 Cent je Kilowattstunde. Dass diese Kennzeichnung den Strom zu stark verteuert, will Graf nicht gelten lassen. Vielmehr hätten die Versorger den Strompreis schon längst senken müssen. Denn im Großhandel sind die Strompreise stark gefallen.

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