Nur 10.000 Autos haben Erdgas im Tank

Nur 10.000 Autos haben Erdgas im Tank
2014 wurden in Österreich lediglich 966 Erdgasfahrzeuge neu zugelassen.

Seit 2000 ist der Anteil an erdgasbetriebenen Fahrzeugen weltweit deutlich gestiegen. Laut Volkswagen beträgt der jährliche Zuwachs 24 Prozent. In Italien sind mehr als 800.000 Erdgasautos unterwegs. In Österreich sind es nur knapp 10.000.

Verglichen mit konventionellen Motoren betrage das CO2-Einsparungspotenzial bei Erdgasmotoren 25 Prozent, weiß der Leiter der Otto-Motoren Entwicklung bei VW, Wolfgang Demmelbauer-Ebner. Beim Einsatz von Biomethan (Biogas) könnten sogar 76 Prozent eingespart werden. Dazu komme ein beträchtlicher Kostenvorteil beim Treibstoff von rund 40 Prozent.

Trotzdem läuft der Verkauf nicht gut. 2014 wurden in Österreich lediglich 966 Erdgasfahrzeuge neu zugelassen. Der Vorsitzende des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen, Robert Grüneis, sieht die Ursachen dafür vor allem in der Vergangenheit. Er wünscht sich eine Verlängerung des Bonus bei der Normverbrauchsabgabe und zusätzliche Förderungen.

Mehr Reichweite

Die ersten Erdgasautos hatten nur eine Reichweite von 100 Kilometern. Mittlerweile sind 500 Kilometer mit einer Gastankfüllung möglich. Neuere Modelle fahren auch mit Benzin, was für eine zusätzliche Reichweite sorgt.

Die Versorgung mit Tankstellen ist besser geworden. Derzeit gibt es in Österreich etwa 180 Erdgastankstellen. Wer seinen Urlaub in Italien verbringt, hat kein Problem. In einigen europäischen Ländern ist die Versorgung jedoch schwieriger.

Garagenverbot

Die Anschaffungskosten von Erdgasautos sind höher als die von Benzinfahrzeugen und lagen auch über den Preisen von Dieselautos. Aber einige Hersteller verkaufen ihre Erdgas-Pkw fast zum selben Preis wie ihre Dieselfahrzeuge. Im Pkw-Bereich stehen 25 Modelle zur Auswahl.

Auf vielen Garagen ist nach wie vor zu lesen: "Einfahrt für gasbetriebene Fahrzeuge verboten." Der Grund dafür sind Autos, die mit Flüssiggas (Autogas) betrieben werden. Das Gemisch aus Propan und Butan ist im flüssigen Zustand im Tank und daher schwerer als Luft. Wenn es aus dem Tank austritt , sammelt es sich am Boden der Garage. Erdgas hingegen wird mit sehr hohem Druck in den Tank gepresst. Es ist leichter als Luft und verflüchtigt sich im Falle eines Austritts. Das Land Oberösterreich hat daher bereits 2009 das Parken von Erdgasautos in Garagen erlaubt.

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