Verkaufs-Gerüchte um Siemens VAI in Linz

Beim Linzer Anlagenbauer geht es in der Gerüchteküche heiß her.
Harter Wettbewerb setzt dem Anlagenbauer in Linz zu. Ein Sparprogramm läuft.

Rund läuft es beim Linzer Industrieanlagenbauer Siemens VAI schon seit Jahresbeginn nicht mehr. Am Stahlmarkt herrscht Nachfrageflaute, kaum ein Konzern errichtet ein neues Werk. Die Auftragslage ist dementsprechend schlecht, der Wettbewerb beinhart, die Preise unter Druck.

Im Mai hat der inzwischen abgelöste Siemens VAI-Chef Werner Auer ein Sparprogramm gestartet. Jeder siebente der weltweit 7000 Mitarbeiter sollte abgebaut werden. Ganz so schlimm ist es bisher zwar nicht gekommen - in Linz sollen bisher nur rund 100 Jobs weggefallen sein. Als der 58-jährige Auer am 11. Oktober – für viele völlig überraschend – gehen musste und der deutsche Siemens-Manager Albrecht Neumann als neuer Chef im Hause der Linzer Anlagenbauer eingesetzt wurde, stieg die Unruhe unter der Belegschaft. Seither herrscht Hochkonjunktur an der Gerüchtebörse.

Auf Rückzug

Die jüngste Spekulation: In der Münchner Siemens-Zentrale wird der Verkauf der Linzer Anlagenbau-Tochter vorbereitet. Siemens VAI, dessen Umsatz heuer unter die 2,5 Milliarden Euro des Vorjahres fallen dürfte, soll nach Einschätzung des Analysten Gael de Bray von der Bank Société Générale 800 Millionen Euro wert sein. Von offizieller Seite werden Verkaufspläne in Abrede gestellt. Siemens-Boss Joe Kaeser hat erst kürzlich betont, dass er schwächelnde Geschäftsbereiche selbst in Ordnung bringen wolle statt sie zu verkaufen. Auch aus österreichischen Siemens-Kreisen verlautet, dass an einen Verkauf des Linzer Anlagenbauers nicht gedacht werde.

Im Siemens-Konzern läuft allerdings ein großes Sparprogramm. Alle nicht zum Kerngeschäft zählenden Bereiche stehen auf dem Prüfstand, die Kosten sollen um sechs Milliarden Euro sinken.

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