Vergleich: Steiermark hat die Nase vorn

Die Krise hat nicht alle Bundesländer im gleichen Ausmaß getroffen. Bei einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von drei Prozent im Jahr 2011 gab es drei Bundesländer, die besser lagen. Die Steiermark liegt deutlich über dem Durchschnitt. Oberösterreich und das Burgenland sind etwas darüber.

Die restlichen Bundesländer haben ausgenommen von Kärnten die drei Prozent knapp nicht geschafft, heißt es im Bundesländervergleich der Bank Austria. Im südlichsten Bundesland betrug das Wirtschaftswachstum lediglich zwei Prozent. Generell weisen Regionen mit hohem Dienstleistungsanteil ein geringeres Wachstum auf.

"Erfreulich ist, dass alle Bundesländer 2011 ein hohes Wirtschaftswachstum aufweisen konnten", lautet die gute Nachricht von Bank-Austria-Firmenkundenvorstand Dieter Hengl. "Allerdings haben die Entwicklungen im zweiten Halbjahr vor allem die Dynamik in den Bundesländern mit hoher Export- und Industrieorientierung abgebremst."

Branchenmix

Die Platzierungen der Bundesländer sind eine Folge des jeweils vorherrschenden Branchenmix. So profitierte die Steiermark trotz leichter Abschwächung der Branchendynamik im zweiten Halbjahr massiv vom Autocluster und den guten Geschäften der Autobranche.

Oberösterreich hat den höchsten Industrie- und Exportanteil, ist daher aber auch besonders stark von der Konjunkturentwicklung abhängig. Auch in diesem Bundesland ging das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte zurück. Im Wachstums-Jahresausblick für 2012 liegt Oberösterreich trotzdem gemeinsam mit Vorarlberg und Tirol vorne.

Kärnten hat zwei Probleme. Die Bauindustrie ist derzeit kein Konjunkturmotor und außerdem hat der Einbruch in der Elektronikindustrie Spuren hinterlassen.

Anderer Sieger

Das WIFO hat ebenfalls eine Analyse der Wirtschaftsentwicklung 2011 nach Bundesländern vorgelegt. Bei zwei Studien kann es schon mal zwei Sieger und zwei Verlierer geben. Die höchste Bruttowertschöpfung (ohne Land und Forstwirtschaft) hat laut WIFO mit plus 4,5 Prozent Oberösterreich gefolgt von der Steiermark (plus 4,4 Prozent). Auf dem letzten Platz rangiert hier nicht Kärnten, sondern Wien.