Wieder neue Trump-Zölle: Diesmal auf Holz und Holzmöbel

US President Trump and Israeli Prime Minister Netanyahu press conference at the White House
Ab 14. Oktober sollen neue Zölle für die Einfuhr von Holz und Holzmöbel gelten. Auch auf Auslandsfilme hätte US-Präsident Trump gerne Zölle.

Zusammenfassung

  • Trump verhängt neue US-Zölle auf Holz und Holzmöbel, mit einer Obergrenze von 15 Prozent für EU-Importe.
  • Ein 100-Prozent-Zoll auf im Ausland produzierte Filme ist angekündigt, Details zur Umsetzung fehlen noch.
  • Arzneimittelimporte aus der EU bleiben von den neuen US-Zöllen ausgenommen, die Obergrenze von 15 Prozent gilt weiterhin.

US-Präsident Donald Trump verhängt neue Zölle auf die Einfuhr von Holz und Holzprodukten. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses soll auf Schnittholz ein Zollsatz von zehn Prozent erhoben werden, auf Waschtische, Küchenschränke und gepolsterte Holzmöbel 25 Prozent. Die Zölle sollen demnach ab dem 14. Oktober gelten.

Zum 1. Jänner sollen die Sätze für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA auf 30 Prozent für gepolsterte Holzmöbel und auf 50 Prozent für Küchenschränke und Waschtische steigen. Für Holzprodukte aus der EU und Japan solle der Zollsatz jedoch nicht mehr als 15 Prozent betragen, hieß es weiter.

100-Prozent-Zoll auf im Ausland produzierte Filme

US-Präsident Trump will auch auf alle im Ausland produzierte Filme einen Zoll von 100 Prozent erheben. Er sehe das US-amerikanische Filmgeschäft durch andere Länder benachteiligt, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Trump nannte kein Startdatum.

Auch ist unklar, wie genau die Aufschläge in der Praxis erhoben werden sollen - etwa wenn ein deutscher Film auf einer Streamingplattform in den USA gezeigt wird - oder ob die Kinoindustrie betroffen ist. Filme werden nicht wie Waren mit einem festen Preis importiert und sind oft grenzüberschreitende Produktionen. Die US-Regierung müsste also unter anderem einen Weg finden, Filme dafür zu bewerten - und festzulegen, ab wann sie als ein Import gelten.

Idee nicht neu

Trumps Vorstoß ist nicht neu. Bereits im Mai hatte er das US-Handelsministerium ermächtigt, "sofort mit der Einführung eines Zolls in Höhe von 100 Prozent auf alle Filme zu beginnen, die in unser Land kommen und im Ausland produziert wurden". Einzelheiten nannte er damals wie auch heute nicht.

Trump beklagte im Mai, die Filmindustrie in den USA gehe unter. "Andere Länder bieten alle möglichen Anreize, um unsere Filmemacher und Studios aus den Vereinigten Staaten abzuwerben", kritisierte er. "Hollywood und viele andere Gebiete in den USA werden vernichtet. Dies ist eine konzertierte Aktion anderer Nationen und daher eine Bedrohung der nationalen Sicherheit." Filme sollten wieder in Amerika produziert werden, forderte er. Seit seinem Amtsantritt fährt Trump einen aggressiven Kurs bei seiner Zollpolitik.

Zölle auf Arzneien gelten nicht für EU-Importe

Aus der EU eingeführte Arzneimittel in die Vereinigten Staaten bleiben US-Regierungskreisen zufolge von den neuen US-Zöllen in Höhe von 100 Prozent ab 1. Oktober verschont. Das Weiße Haus stehe zu der vereinbarten Zollobergrenze von 15 Prozent auf EU-Importe - das gelte auch für Pharmaprodukte, bestätigte ein hochrangiger Regierungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor war die EU-Kommission davon ausgegangen, dass EU-Staaten von der Neuregelung ausgenommen sind.

Erst vergangenen Donnerstag hatte Trump überraschend die neuen Zölle verkündet. Ab 1. Oktober soll auf Importe von Markenarzneien und patentierte Medikamente in die Vereinigten Staaten ein Aufschlag von 100 Prozent erhoben werden. Dabei stellte er Pharmahersteller vor die Wahl: Sie könnten eine Produktionsstätte in den USA bauen und damit den Zoll umgehen. Details ließ er offen - und sorgte damit in der EU für Unsicherheit.

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