US-Top-Konzerne ziehen den Europäern davon

EY-Analyse: US-Wirtschaft moderner und profitabler aufgestellt. OMV rutscht im Ranking ab.

Im globalen Wettbewerb eilt die US-amerikanische Konkurrenz den Europäern auf und davon. Während der Umsatz bei den 300 größten europäischen Unternehmen im Vorjahr um 0,5 Prozent zurückging und der Gewinn sogar um vier Prozent schrumpfte, steigerten die Top-300-US-Konzerne ihren Umsatz um 4,1 Prozent und den Gewinn um ein Prozent.

US-Top-Konzerne ziehen den Europäern davon
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, die die Bilanzzahlen der 300 größten, börsennotierten Unternehmen in den USA und Europa (ohne Banken und Versicherungen) analysierte. Das Wachstum in Europa bremsten laut Studie vor allem strukturelle Probleme wie hohe Arbeitslosigkeit, hohe Staatsverschuldung und eine zu schwach ausgeprägte Innovations- und Unternehmenskultur. In den USA wirkten sich die anziehende Binnenkonjunktur und die niedrigen Energiepreise positiv auf die Profitabilität aus. Für 2015 könnte der schwache Euro-Kurs das Wachstum bei Europas Großkonzernen wieder etwas anschieben.

Old Economy

Der Rückfall Europas hänge aber auch mit der nach wie vor dominierenden "Old Economy" zusammen, analysiert EY-Österreich-Experte Gerhard Schwatz. Die meisten Unternehmen der Top-300 in Europa kämen aus den Bereichen Industrie (66), Versorger (30), Öl und Gas sowie Bergbau und Metall. In den USA sei der Industrie-Anteil (42) wesentlich geringer, dafür Bereiche wie IT (30), Gesundheitswesen und Handel wesentlich stärker vertreten. Die US-Umsatzkaiser sind Wal-Mart und Exxon Mobil, in Europa liegen die Ölmultis Shell und BP vor dem Volkswagen-Konzern (siehe Grafik).

Mit der OMV (Platz 51), voestalpine (164) und Andritz (273) schafften es drei österreichische Konzerne unter die Top-300. Während die OMV im Ranking gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückfiel und die voestalpine annährend gleich blieb, holte Andritz um zehn Plätze auf.

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