US-Tech-Konzerne sind die wertvollsten der Welt
Nur Aktien von Firmen kaufen, deren Geschäft man versteht und eher dann kaufen, wenn andere verkaufen. So klingen die Anlage-Tipps von US-Star-Investor Warren Buffett. Ob sich alle an das „Orakel von Omaha“ halten, sei dahingestellt.
Fest steht, dass eine Reihe von Digitalunternehmen derzeit einen solchen Höhenflug hinlegen, dass die ersten Experten schon vom Beginn einer neuen Dotcom-Blase warnen. Gekauft werde, was einen guten Namen hat, warnen sie. Fix ist, dass die Liste der wertvollsten Konzerne der Welt fest in Händen der IT-Überflieger sind.
Die Nummer eins im Ranking ist Apple (mehr als 900 Mrd. US-Dollar Börsenwert). Selbst Warren Buffett hat im ersten Quartal seine Anteile am iPhone-Hersteller um 75 Millionen Aktien aufgestockt – und so den Kurs weiter beflügelt.
Der zweitteuerste Konzern der Welt heißt Amazon. Der Onlinehändler hat seinen Börsenwert seit Jahresanfang um 43 Prozent oder 240 Milliarden auf 806 Milliarden Dollar gesteigert. Damit ist Amazon so viel wert wie die beiden teuersten deutschen Konzerne zusammen (SAP und Siemens).
Auch auf den Plätzen drei bis fünf finden sich mit der Google-Mutter Alphabet, Microsoft und Facebook ausschließlich US-Tech-Unternehmen, zeigt eine Analyse des Beratungsunternehmens EY.
„Investoren setzen momentan vor allem auf Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen, die bei vergleichbaren Umsätzen und Gewinnen zum Teil drastisch höhere Börsenwerte erzielen als Unternehmen aus dem traditionellen Bereich“, sagt Gerhard Schwartz, Partner bei EY. Offenbar gehen Anleger von weiteren Wachstumsschüben in der Branche aus. „Zudem rechnen sie damit, dass Digitalkonzerne Strukturen in anderen Branchen aufbrechen und ihrerseits die Regeln diktieren werden, wie es einige der führenden Internetkonzerne bereits geschafft haben.“
Dass die Digitalisierung ein Megatrend ist, steht außer Frage. Europas Konzerne gehören aber eher zu den Gejagten als zu den Jägern. Schwartz: „Sie konnten im vergangenen Halbjahr nicht vom Aufwärtstrend an den internationalen Börsen profitieren, sondern verloren an Wert.“ Wenn jemand den US-Riesen die Stirn bietet, sind es die Konkurrenten aus Asien, etwa der Internet-Konzerne Alibaba oder Tencent (Rang 6 bzw. 8).
Satellit als Anleger
Während Börsianer über Kursentwicklungen diskutieren, kreist ein Satellit über China. Er hilft dem weltweit größten Vermögensverwalter, BlackRock, beim Geldverdienen – und das geht so: Die Geräte an Bord messen den Metallgehalt der Luft. Mehr Metall bedeutet eine höhere Produktivität, so das Kalkül. Blackrock-Computer senden so ein Kaufsignal, lange bevor sich der höhere Ausstoß der Fabrik in den Finanzkennzahlen niederschlägt.
Experten sehen in Computer-Entscheidungen einen großen Vorteil: Gefühle werden ausgeschaltet – und das soll gut für die Rendite sein.
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