US-Notenbanker dürfen nicht mehr in einzelne Aktien investieren

Fed-Chef Jerome Powell
US-Notenbank Fed will damit Interessenskonflikte vermeiden. Zweite Amtszeit von Fed-Chef Powell noch nicht fix

Zur Vermeidung von Interessenkonflikten verschärft die US-Notenbank Fed für ihr eigenes Spitzenpersonal die Regeln für Investitionen an den Aktienmärkten. Künftig dürfen Verantwortliche der Federal Reserve keine Einzelaktien mehr halten, wie die Notenbank am Donnerstag ankündigte. Außerdem soll dem Handel während ungewöhnlicher Stressphasen an den Aktienmärkten ein Riegel vorgeschoben werden.

Die neuen Regeln, die auch die vorherige Genehmigung von Handelsaktivitäten vorsehen, sollten davor schützen "selbst den Anschein von Interessenkonflikten zu erwecken", begründete die Notenbank die Maßnahmen. "Diese strengen neuen Regeln legen die Messlatte hoch, damit die Öffentlichkeit sich sicher sein kann, dass alle unsere hochrangigen Beamten ihre alleinige Konzentration auf den öffentlichen Auftrag der Federal Reserve richten", erklärte Fed-Chef Jerome Powell.

Der oberste US-Notenbanker war zuletzt selbst in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er im Oktober 2020 Anteile an einem Indexfonds verkauft hatte, nur wenige Tage bevor es einen herben Kursrückgang an den US-Börsen gegeben hatte. Im vergangenen Jahr hatten zudem zwei hochrangige Fed-Offizielle, die inzwischen nicht mehr auf ihren Posten sind, vom Verkauf von Einzelaktien profitiert.

Powell hatte im vergangenen Monat eine Überprüfung der bestehenden Regeln angekündigt. Seine Amtszeit als Fed-Chef endet im kommenden Februar. US-Präsident Joe Biden hat sich noch nicht zu einer möglichen zweiten Amtszeit Powells geäußert. Die Einzelheiten der neuen Regeln, etwa wie "ungewöhnlicher Stress" an den Aktienmärkten definiert wird, sollen nach Fed-Angaben nun noch ausgearbeitet werden.

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