US-Konjunkturpaket hilft laut Lagarde auch Europa
Das billionenschwere Hilfspaket zur Stützung der US-Wirtschaft wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge auch auf die europäische Konjunktur ausstrahlen. "Da wird es einige Auswirkungen geben", sagte Lagarde am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt. "Das ist ziemlich klar." Das treffe etwa auf den Außenhandel zu, ebenso auf die Inflationserwartungen. Das werde die EZB bei ihren künftigen Prognosen berücksichtigen.
Mit dem 1,9 Billionen Dollar (1,60 Bill. Euro) schweren Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden sollen in den USA die Folgen der Coronapandemie abgefedert und die Konjunktur angeschoben werden.
Lagarde sieht den heuer erwarteten Anstieg der Inflation im Euroraum gelassen. Es sei zwar möglich, dass die Rate Ende des Jahres zwei Prozent erreichen könne, sagte sie am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung. Doch die EZB werde durch diese Entwicklung "hindurchsehen".
Der Anstieg sei voraussichtlich vorübergehend und werde nicht zu einem grundlegenden Preisauftrieb führen. Dazu fehlten in der wegen der Pandemie-Folgen nicht ausgelasteten Wirtschaft die Voraussetzungen, auch weil sich unter diesen Bedingungen kein Lohndruck aufbauen könne.
EZB erwartet 1,5 Prozent Inflation
Die EZB-Ökonomen erwarten für heuer einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,5 Prozent. Noch im Dezember lautete die Prognose auf 1,0 Prozent. Für 2022 werden 1,2 (1,1) Prozent und für 2023 dann unverändert 1,4 Prozent vorhergesagt.
Im Februar lag die Inflation im Euroraum wie schon im Jänner bei 0,9 Prozent. Zuvor waren die Verbraucherpreise im Zuge der Pandemie mehrere Monate in Folge gesunken. Doch dürfte die Jahres-Teuerung in den nächsten Monaten deutlich zulegen - vor allem wegen steigender Energiekosten. Denn ab dem Frühjahr 2020 hatte die Virus-Krise weite Teile der Weltwirtschaft erfasst, was zu einem Rückgang der Energienachfrage geführt hatte.
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