US-Inflation bleibt zu hoch: Zinssenkung verzögert sich

US-Inflation bleibt zu hoch: Zinssenkung verzögert sich
Erste Zinssenkung in den USA dürfte doch erst im September kommen. Wartet die EZB auf die Fed oder senkt sie schon im Juni?

Die Inflation in den USA zieht wieder kräftig an und verzögert damit die an den Finanzmärkten herbeigesehnte Zinswende voraussichtlich um Monate.

Die US-Verbraucherpreise stiegen im März zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent, nach 3,2 Prozent im Februar. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 3,4 Prozent gerechnet.

Nach diesen Daten haben die Finanzmärkte die Hoffnung begraben, dass eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im Juni ansteht. Nunmehr wird erst für September damit gerechnet: Die Wahrscheinlichkeit dafür wird auf 74 Prozent taxiert.

Auch bei dem von der Notenbank viel beachteten Inflationstrend zeichnet sich keine Entspannung ab: Die sogenannte Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel heraus gerechnet werden, blieb im März konstant bei 3,8 Prozent. Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet.

EZB belässt Zins derweil konstant

Heute, Donnerstag, berät auch die Europäische Zentralbank über die Leitzinsen. Laut Ökonomen wird die EZB ihren Leitzins voraussichtlich nicht antasten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte jedoch eine Zinssenkung für Juni signalisieren. Es wäre das fünfte Mal in Folge, dass die Notenbank die Zinsen nicht verändert.

Die EZB hatte im Kampf gegen die hohe Teuerung ihre Zinsen kräftig angehoben. Die Inflation in der Eurozone ist zuletzt allerdings weiter gesunken. Im März fiel die Inflationsrate auf 2,4 Prozent. Im Herbst 2022 hatte sie noch ein Rekordhoch von 10,7 Prozent markiert. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Rate von 2,0 Prozent an.

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