US-Börsen drehen nach Zinsentscheidung leicht ins Plus

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Fed belässt Zinsen unverändert. Anleihekäufe der Notenbank werden reduziert. Inflation wird nicht mehr als vorübergehend angesehen.

Die US-Börsen haben am Mittwoch nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank leicht ins die Gewinnzone gedreht. Wie die Fed kurz nach 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit bekannt gab, belässt sie den Zinssatz auf dem extrem niedrigen Niveau von 0 bis 0,25 Prozent. Jedoch werden die monatlichen Anleihekäufe, die während der Corona-Krise die Konjunktur stützen sollten, ab Jänner um 30 Milliarden Dollar pro Monat und damit stärker als bisher geplant, reduziert.

Inflation nicht mehr nur vorübergehend

Die US-Notenbank sieht die derzeit hohe Inflation außerdem nicht mehr als nur vorübergehend an. Der US-Dollar legte nach der Bekanntgabe der Entscheidungen zu.

Der Dow Jones Industrial stand zuletzt gegen 20.05 Uhr mit einem Minus von 0,25 Prozent bei 35.634,36 Punkten. Auch der marktbreite S&P-500 verlor 0,31 Prozent auf 4.648,52 Einheiten. Für den Nasdaq Composite ging es unterdessen um 0,12 Prozent auf 15.255,23 Punkte nach unten.

Mit Spannung wurden die Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank erwartet. Bereits im Vorfeld war nicht mit einem Zinsschritt der Notenbanker gerechnet worden. Jedoch wurde von Experten die Beschleunigung der Drosselung der monatlichen Anleihekäufe der Fed erwartet. Vor allem die sehr hohe Inflation hat zuletzt den Druck auf die Fed erhöht, geldpolitische Straffungsmaßnahmen einzuleiten.

Der Marktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sprach im Vorfeld von einer "Gratwanderung der Fed". Einerseits würde überzogene Maßnahmen der Notenbank negativ am Aktienmarkt aufgenommen werden. Andererseits wäre auch fehlende Entschlossenheit zur Bekämpfung der Inflation ein negatives Signal, da dann die Inflationsangst am Markt die Oberhand behalten würde.

Konjunkturdaten traten am Mittwoch angesichts der Zinsentscheidung der Fed in den Hintergrund. Einerseits hat sich die Stimmung unter Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York im Dezember überraschend aufgehellt. Andererseits steigerte der US-Einzelhandel seine Umsätze im November nur leicht. Bei den Kaufhausketten sackte der Umsatz sogar deutlich ab. Das sorgte am Markt für Abschläge bei den Branchenvertretern Macy's (minus 2,2 Prozent) und Kohl's (minus 0,6 Prozent).

Gute Nachrichten ließen die Aktien des Pharmakonzern Eli Lilly um fast 9 Prozent steigen. Der Pharmakonzern wird dank der Geschäfte mit Corona-Antikörpern optimistischer für das laufende Jahr. Statt bis zu 27,6 Milliarden US-Dollar würden nun 28,0 bis 28,3 Milliarden Dollar Umsatz erwartet.

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