Urlaub auf Balkonien hat bei Österreichern Saison

Urlaub auf Balkonien hat bei Österreichern Saison
Sechs von zehn Österreichern lassen es sich zuhause gut gehen oder verreisen im Inland.

Egal ob das Geld, die Zeit oder schlicht die Lust für eine Reise fehlt: Viele verbringen den Haupturlaub zuhause und kurbeln damit die Wirtschaft in der Region an. Auch heuer werden wieder knapp 60 Prozent der Österreicher ihren Urlaub im Inland verbringen, hat das Institut für Tourismus- und Freizeitwirtschaft erfragt. Gemeint sind damit nicht nur Urlauber auf Balkonien, sondern auch jene, die innerhalb der Landesgrenzen reisen.

Im Vorjahr sorgten die Österreicher immerhin für mehr als 38 Millionen Gästenächtigungen in heimischen Beherbergungsbetrieben – ein Plus von 4,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Einziger Schönheitsfehler: Dieser Zuwachs ist nur teilweise hausgemacht. Viele ehemalige Türkei- oder Ägyptenurlauber blieben zuletzt aufgrund der politischen Unruhen ihren einstigen Sommerdestinationen fern. Statt ins Flugzeug stiegen viele lieber ins Auto – wovon auch die Küsten in Italien und Kroatien profitieren. Kroatien meldete gestern, dass seine Tourismuswirtschaft im Vorjahr mit zehn Milliarden Euro so viel eingenommen hat wie nie zuvor, die Zahl der Gäste stieg um knapp acht Prozent. Fast jeder zehnte Gast reiste aus Österreich an. Im Vorjahr buchten die Österreicher rund 6,5 Millionen Übernachtungen in Kroatien – ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Große Reisepläne

Dennoch: So gut wie jeder zweite Österreicher bleibt letztlich vom großen Reisefieber verschont. Laut der Tourismusanalyse des Instituts für Tourismus- und Freizeitwirtschaft (IFT) planen heuer aber deutlich mehr Österreicher eine Reise als sonst. Jeder Zweite (49 Prozent) will fix wegfahren, weitere 24 Prozent denken zumindest darüber nach.

Laut Peter Zellmann vom IFT bleiben die Österreicher vor allem dann gern zuhause, wenn sie es nicht weit bis zum nächsten Naherholungsgebiet, Freibad oder Kulturprogramm haben. Besonders der Wunsch nach kulturellen Angeboten habe zugenommen.

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