UNIQA: Kapital-Turbo für Wachstum im Osten

UNIQA, Versicherung, Donaukanal, Feature
Der heimische Versicherungskonzern will die Kapitalbasis stärken und hat sich die Latte hochgelegt.

UNIQA-Chef Andreas Brandstetter hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt. Die Raiffeisen-nahe Versicherunsgruppe soll langfristig in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa die Nummer eins werden. Die am Dienstag gestartete Kapitalerhöhung hat mit einem geplanten Volumen von bis zu 750 Millionen Euro eine beachtliche Größenordnung für die Wiener Börse. Mit dem frischen Geld sollen die Kapitalausstattung gestärkt und die Wachstumsstrategie UNIQA 2.0 finanziert werden.

UNIQA: Kapital-Turbo für Wachstum im Osten
Andreas Brandstetter, Uniqa
Ziel ist, die Zahl der Kunden von 7,5 Millionen (2010) bis 2020 auf 15 Millionen zu verdoppeln. Zum Halbjahr 2013 hielt der Konzern bei neun Millionen Kunden. Da der Markt in Österreich praktisch gesättigt ist, muss das erhoffte Wachstum in Osteuropa geholt werden. Brandstetter will dabei kein Risiko eingehen: „Wir werden keine riskanten, großen Akquisitionen tätigen.“ Im Fokus stehen Zukäufe in der Größenordnung von 60 bis 80 Millionen Euro in jenen Ländern, in denen die Gruppe bereits präsent ist.

Bei der Reduzierung der Kosten ist die UNIQA noch nicht im Zieleinlauf, die weitere Senkung der Kostenquote von derzeit 23 auf 22 Prozent „ist noch ein harter Weg“. 600 Arbeitsplätze wurden abgebaut, davon 200 in der Zentrale. Als „sehr ambitioniert“ bezeichnet Brandstetter die geplante Senkung der Combined Ratio (Kosten und Leistungen in Relation zu den Prämien) bis 2015 auf 95 Prozent. Die Hochwasser-Katastrophe im Juni kostete die UNIQA 30 Millionen Euro. Die Versicherungsgruppe hat sich von etlichen artfremden Beteiligungen getrennt, die Anteile an der RZB, der Strabag und den Casinos Austria stehen aber nicht zur Diskussion.

Den Aktionären stellt Brandstetter eine „attraktive Dividendenpolitik“ in Aussicht, 40 bis 50 Prozent des Gewinns sollen ausgeschüttet werden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit soll bis 2015 um bis zu 350 Millionen Euro gesteigert werden, von diesem Ziel weiche man „keinen Zentimeter ab“. Die Preisspanne für die jungen Aktien liegt zwischen 7,50 und 8,50 Euro und werde nicht gesenkt. Die Kernaktionäre verzichten auf ihre Bezugsrechte.

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