Uniper prüft Milliardenklage gegen Gazprom
Der angeschlagene deutsche Energiekonzern Uniper erwägt Insidern zufolge eine Schadenersatzklage gegen seinen langjährigen russischen Lieferanten Gazprom vor einem Schiedsgericht in Stockholm. Dabei gehe es um eine Entschädigung in Milliardenhöhe wegen der ausgebliebenen Gaslieferungen Gazproms, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Uniper erklärte, Gasimporteure, die Ausgleichsansprüche geltend machten, müssten etwaige Schadenersatzansprüche gegen den Lieferanten prüfen. "Selbstverständlich wird demnach also auch Uniper solche Schadenersatzansprüche gegen Gazprom prüfen und bei überwiegenden Erfolgsaussichten versuchen durchzusetzen."
Gazprom hatte seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 mit Verweis auf Mängel zunächst reduziert und inzwischen ganz eingestellt. Die deutsche Regierung hält die Begründung für vorgeschoben und politisch motiviert. Uniper muss auf dem teuren Spotmarkt Gas einkaufen, um seine eigenen Vereinbarungen zu erfüllen. Im ersten Halbjahr fuhr der Versorger einen Verlust von 12,3 Milliarden Euro ein. Der Bund stützt den größten deutschen Gasimporteur mit Milliardenhilfen.
Uniper hatte bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen seinen einstigen Hauptlieferanten zu prüfen und auch ein mögliches Schiedsverfahren erwähnt. Solche Verfahren dauern in der Regel mehrere Jahre.
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